Freitag, Dezember 05, 2008

14.11.2003

Es ist kaum zu glauben: ICH HABE EIN TELEFON IN MEINER WOHNUNG!!!

Die Nummer ist: 0064 9 xxxxxx

Als nächstes werde ich den Internetanschluss beantragen. Dann kann ich von hier aus alles erledigen.

Gestern war ich im Büromarkt einkaufen. Erst war ich in einem Megastore. Man sagte mir da wäre es besonders billig. Das konnte bei den Preisen die ich da sah nicht ganz stimmen oder aber die Büromaterialien sind hier irre teuer.

Da fiel mir ein ich hatte noch einen kleineren Shop gesehen. Also rein ins Auto und nichts wie hin. Die Preise dort waren eindeutig niedriger, obwohl Bürobedarf ist hier eindeutig teurer als in Deutschland.

Dann sah ich überall Sonderangebote, z.B. ein Set bestehend aus Hefter, Klammerlöser und Heftklammern statt für 19,95 $ nur noch 12,95 §. Da waren viel Dinge die so aufgezeichnet waren. Es waren Preisminderungen von bis zu 60%. Im mittel waren immer 30% drin. Es dauerte ein wenig bis ich erkannte, dass es die Preise für Kunden mit Kundenkarte waren. Also fragte ich nach und schwups war ich im Besitz einer Karte. Auf einmal kosteten 500 Blatt Kopierpapier nicht mehr 9,95 $, sondern nur noch 4,50 $.

Da mich einige Leute fragten, hier noch einmal: Der Dollar ist fast Preisgleich mit der alten D-Mark.

Ich werde mir auch eine Kundenkarte von meinem Supermarkt besorgen. Dann bekomme ich im Schnitt auch immer 10%. Hier lohnt es sich wirklich ein card holder zu sein.

Ich bin jetzt gerade zu Hause und schreibe auf meinem PC. Das ganze kann ich dann auf Diskette speichern und bei Sharon mailen. Ich muss hier sein, weil der Klempner hier ist. Ja ich weiß ich bin auch einer. Doch die Vermieter haben ihren eigenen beauftragt. Überhaupt sind sie sehr nett zu mir. Den Fernseher haben sie inzwischen auch bezahlt. Wenn hier was nicht in Ordnung ist kümmern sie sich sofort darum.

Irgendwie bin ich ein bisschen vom Glück bevorzugt, es kommt mir zumindest so vor.

Heute morgen habe ich erst mal fast drei Stunden mit Miriam telefoniert. Sie muss noch einmal alle möglichen Unterlagen zusammenstellen und mir senden. Zeitgleich mit der Änderung des Einwanderungsgesetzes wurden auch die Bestimmungen für die Arbeitserlaubnis geändert. Jetzt muss ich noch einmal alle Papiere, wie Arbeitsbescheinigungen, Zeugnisse, Meister-, Gesellenbrief und alles Papiere die belegen, dass ich gearbeitet habe kopieren, beglaubigen und übersetzen lassen. Das habe ich zwar schon einmal getan, aber wie gesagt jetzt muss ich das noch einmal alles einreichen und sogar noch einmal wenn ich den Einwanderungsantrag stelle und dann noch einmal wenn ich den endgültigen Antrag stelle.

Lach, das nenne ich Geldschneiderei und vor allem Bürokratie.


Mittwoch, November 26, 2008

11.11.2003

Ich habe zuviel Zeit und langweile mich ein wenig.
Nicht im allgemeinen. Ich muss nur auf Ingo warten bis er Zeit fuer mich hat. Ich wollte heute einen Telefonanschluss beantragen, das geht nur per Telefon. Also versuchte ich es. Erst mal kam ich nicht durch, dann musste ich eine kleine Ewigkeit warten und zum Schluss musste ich aufgeben, weil ich einfach nicht alle Fragen verstanden habe. Ingo hatte mich vorgewarnt und wollte es gleich fuer mich machen. Ich dachte mir aber, dass ich so was auch alleine hinbekommen muss. Schliesslich will ich hier leben. Tja, das war dann wohl nichts. Ingo meinte wir muessten so eine Stunde fuer alles einplanen, dann wuerde ich einen Anschluss bekommen. Also warte ich jetzt darauf, dass er Zeit fuer mich hat.

In der vorherigen Mail habe ich vergessen zu sagen, dass zur Zeit 29 Punkte noetig sind um die Daueraufenthaltserlaubnis zu bekommen. Ich habe 24 und bekomme durch mein Jobangebot noch einmal 8 dazu. Das reicht aus. Wenn aber nun mein Antrag zu spaet eingereicht wird, 1. weil ich nicht die benoetigten Punkte im IELTS Test erreiche oder 2. weil die Einwanderungsbehoerde die Bestimmungen aendert bevor meine/unsere Unterlagen eingereicht sind, waere das sehr schlecht, weil die neuen Regeln vorsehen, dass das Punktesystem abgeschafft wird. Dafuer wird ein Bedarfssystem eingefuehrt. Das bedeutet ich habe die gleichen guten Aussichten wie bevor, mit einer Ausnahme: Die Daueraufenthaltsgenehmigung wird erst nach zwei Jahren moeglich. Das waere fuer unsere Planungen mehr als bescheiden. Da heisst es jetzt Daumen druecken und hoffen, dass die Antraege schneller sind als die Behoerde.

Am Freitag morgen habe ich meine neue Wohnung bezogen. Auf den ersten Blick sah sie ganz sauber aus. Leider nur auf den ersten Blick. Ich habe das ganze Wochenende damit verbracht die Wohnung zu putzen. Es war unglaublich wie dreckig alle Schraenke, das Geschirr, die Toepfe und die Fenster waren. alleine um die Kueche zu säubern und das Geschirr, habe ich einen ganzen Tag gebraucht. Vom Herd haette ich mal ein vorher/nachher Foto machen sollen. Es gibt einfach ueberall unglaubliche Schweine. Die Fenster waren ebenfalls so dreckig, dass ein Hindurchsehen praktisch ausgeschlossen war.

Am Freitagabend wollte ich mich dann etwas vorm Fernseher entspannen. Dieses Ding ist alt und kaum mehr funktionstuechtig. Es gab nur noch zwei Programme und die Sendungen sind alle im Winter aufgenommen worden, zumindest der Bildqualitaet nach zu urteilen.
Am naechsten Tag fragte ich meine Vermieterin ob evtl. ein neuer Fernseher drin waere. Sie bot mir an, die Haelfte zuzahlen, also 450 Dollar, dann koennte ich einen neuen kaufen. Ich war dann unterwegs und schaute mich um. Ich schrieb Miriam eine SMS und fragte was sie dazu sagen wuerde. Sie meinte das waere zu teuer und ich sollte mir lieber einen kleineren kaufen der mir dann auch gehoeren wuerde. Also sah ich mich noch ein wenig um. Ich fand dann ein Ausstellungsstueck. Als ich mich nicht so recht entscheiden wollte bot mir die Verkaeuferin einen Preisnachlass an. Zum Schluss kaufte ich den Fernseher fuer 379 Dollar. Er hat Teletext, was fuer mich ein wichtiges Kriterium war. Er ist auch gross genug um keine Lupe zu brauchen, er hat eine Bilddiagonale von 51 cm. Als ich damit in der Wohnung ankam bot ich der Vermieterin an, ich wuerde ihn ganz bezahlen, dann waere er mein Eigentum und ich wuerde ihn beim Auszug mitnehmen oder sie koenne ihn ganz bezahlen dann waere es ihrer. Heute sagte sie mir, dass ich morgen einen Scheck ueber die Summe bekommen werde - freuwieploede.

Gestern, am Montag, konnte ich endlich meine restlichen Sachen, den Computer und meine Werkzeuge und Maschinen abholen. Das war auch wieder ein kleiner Akt. Dazu muss ich sagen, dass alle Sachen schon am Mittwoch angekommen waren. Auch da war ich Ingo wieder dankbar weil er die Telefonate fuer mich fuehrte. Auch da war ich gescheitert weil ich einfach die Fragen nicht verstehen konnte. Jetzt bewundere ich Miriam nur noch mehr. Immerhin muss sie sich in ihrem Job jeden Tag mit solchen, und mit Sicherheit noch schwierigeren, Fragen herumplagen. Also fuhr ich am Montag mit der Erwartung los ich braeuchte nur noch meine Sachen aus der Lagerhalle holen. Da lag ich ziemlich daneben. Meine Sachen waren dort, das war kein Problem. Nur die Papiere waren bei einer anderen Firma. also fuhr ich los um die Papiere zu besorgen. Vorher durfte ich einen der Computer im Buero benutzen weil ich, wie mir der nette Herr dort sagte, ich die Packliste brauchen wuerde. Zum Glueck hatte Miriam sie mir gemailt gehabt. Als ich endlich die Kopien der erforderlichen Papiere hatte ging ich zum Zoll, fuellte dort ein Formular aus und musste die irrsinnige Summe von 28,- $ fuer die Verzollung bezahlen. Und ich brauchte dort die Liste die der Beamte komplett mit mir durchging. Was war ich froh, dass Miriam alle Sachen auch in englisch aufgefuehrt hatte. Dann ging es zu einer anderen Behoerde. Wieder wurde die ganze Liste abgehakt und der Wert der Sachen erfragt. Da alles gebraucht war es kein Problem, denn erst dann Begriff ich, dass es eine Art Finanzamt war und ich fuer neue Sachen die Mehrwertsteuer haette bezahlen muessen. So kostete es mich nichts. Ich bekam meine Stempel und konnte endlich wieder zur Lagerhalle, bezahlte da noch einmal 70,- $, bzw. da ich es nicht passend hatte musste ich nur 65,- $ bezahlen, und konnte alles einladen und nach Hause fahren.

Heute habe ich mir einen Schreibtisch gekauft. Er ist 170 x 75cm, in Buche furniert. Chris, ein Angestellter von Ingo, hatte mit empfohlen dort mal zu schauen. Es war wirklich guenstig. Der Tisch kostete nur 111 Dollar. Ich fuhr gleich nach Hause, baute ihn auf und war ganz angetan von der Stabilitaet.
Dann packte ich alle Komponenten der PC-Anlage aus und baute alles auf. Vielen Dank Christian, es funktioniert alles, Du hast es ausreichend sicher verpackt. Und vielen Dank auch an Silvio der das ganze Werkzeug fuer mich gepackt hat. Und ein letzter Dank an Miriam die alle weiteren Sachen gepackt und so gut fuer mich erledigt hat!

Morgen werde ich alles weiter auspacken und einsortieren.


So meine lieben. Ihr seht auch hier gibt es einen Alltag.

Dienstag, August 19, 2008

11.11.2003

Heute mal ein wenig darueber mit was ich mich hier so herumschlagen muss.

Nicht das Ihr denkt der hat es ja nur gut. Habe ich zwar trotzdem, aber es gibt hier auch viel Buerokratie, ich koennte mir vorstellen, dass es in einigen Bereichen sogar schlimmer als in Deutschland ist.

Um eine Daueraufenthaltsgenehmigung bekommen zu koennen muss man/frau einen Englischtest ablegen, den IELTS Test (International English Language Testing System). Er ist dafuer gedacht, dass man/frau sich in dem Land in dem man/frau arbeiten will auch verstaendigen kann. In Deutschland habe ich leider die erforderlichen Punkte nicht erreicht die noetig waren. Es gibt zwei Testlevel, Academic und General. General ist fuer mich. Das ist fuer alle die hier arbeiten wollen. Den anderen Level braucht man/frau wenn sie hier studieren wollen. Miriam hat sich entschieden, wenn alles gut laeuft, hier zu studieren. Sie hat auf anhieb die erforderlichen Punkte im Academic Level erreicht, HERZLICHEN GLUECKWUNSCH.

Ich habe mich zum Test an der Massey University angemeldet. Am 22.11.03 werde ich versuchen den Test zu bestehen. In Deutschland erreichte ich 5.5 Punkte. Noetig sind aber 6.5 . Ich hoffe und glaube auch, dass ich nach 8 Wochen Aufenthalt die erforderlichen Punkte erreichen werde.

Das ist jetzt auch extrem wichtig. Wie ich am 10.11.03 erfahren habe wird das Einwanderungsrecht wieder geaendert. Wenn wir, Miriam und ich, Pech haben geschieht das Anfang Dezember. Dann waere es nicht mehr moeglich innerhalb von drei - vier Monaten die Daueraufenthaltsgenehmigung zu bekommen.

Auch das ist ein Problem fuer sich. Ich kann zur Zeit kein Work Permit beantragen, weil wir dann alle Antraege ueber Auckland einreichen muessten.

Die Neuseelaender brauchen aber ca. 9 - 12 Monate zur Bearbeitung des Antrages. Das waere zu lange. Denn dann wurden uns die Behoerde unterstellen, dass wir gar keine bestehende Partnerschaft haben, da Miriam in D und ich in NZ leben wuerden.

Wenn ich aber kein Work Permit habe koennen alle Antraege ueber London eingereicht werden. In London brauchen sie nur ca. drei Monate zur Bearbeitung der Antraege. Ausserdem koennte ich, wenn die Bestaetigung aus London da ist, dass die Antraege eingegangen sind, so ca. zu Weihnachten hin ein Work Permit beantragen und anfangen zu arbeiten.

Wobei das natuerlich ein finanzielles Problem darstellt. Ich habe keine unbegrenzten Geldmittel zur Verfuegung um hier nur Urlaub zu machen.

Warum machen wir diesen ganzen Aufwand? Wenn Miriam hier studieren moechte braucht sie die Daueraufenthaltsgenehmigung, weil sonst die Studiengebuehren fuer Auslaender erhoben werden. Das koennen zur Zeit bis zu 8000,- Euro pro Jahr sein. Das koennen und wollen wir und nicht leisten. Es waere kein Problem Miriam mit in mein Work Permit einzuschliessen. Dann koennte sie hier arbeiten, aber eben nicht kostenguenstig studieren.

Wir hatten lange Gespraeche ueber dieses Thema. Ich moechte gerne, dass Miriam hier bei mir ist, sie moechte das auch, nur bedeutet das erst mal eine finanzielle Einschraenkung. Miriam will studieren, das ist ihr Lebenstraum und vor allem hat sie die geistigen Voraussetzungen dafuer. Ja, ich kann es gerne schreiben: Ich bin stolz darauf eine so intelligente Freundin zu haben!!!

Ich erfuelle mir hier meinen Traum, da ist es nur recht und billig sie kann ihren auch erfuellen. Das ist die beste Grundlage fuer unser gemeinsames Leben.

Ausserdem will sie sehr gerne nach Neuseeland nachkommen .

Bei allem habe ich viel Glueck. Die Firma fuer die ich arbeiten werde hat Verstaendnis fuer diese Problematik und wird mir den Arbeitsplatz offen halten. Und nicht nur das, fuer die Antraege brauche ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Die Fa. wollte mir aber nur einen befristeten fuer drei Monaten geben. Das haette nicht ausgereicht. Nach einem langen Gespraech haben wir eine Einigung gefunden. Sicher haette ich auch eine andere Firma finden koennen, ich moechte aber gerne in dieser Fa. arbeiten weil die Chefs einen guten Eindruck machen und sie innovativ eingestellt sind.

Jetzt habt Ihr mal einen Eindruck, was sich so tut, wenn ich keine Zeit zum Schreiben habe.

Dienstag, August 12, 2008

06.11.2003

So in ca. 2 Wochen werde ich wieder ueber meinen eigenen PC verfuegen und hoffentlich auch einen Internet Anschluss haben. Flatrates sind hier nicht so teuer. Lediglich 12,50 Euro pro Monat.

Dann mache ich Bilder mit meiner Digitalkamera.

Heute habe ich mein Auto abgeholt. Ich bekam ein Sony Radio mit CD Player, eine Alarmanlage, die den Wagen gleich mehrfach absichert. Sie geht los wenn an ihm geruettelt wird, dann wenn jemand die Tuer oeffnet und letztendlich sperrt sie komplett den Zugriff auf die Maschine, sodass der Wagen nicht ohne Schluessel gestartet werden kann. Dann wurde ein neuer Oelfilter eingesetzt und ein Keilriemen erneuert. Komplett gewaschen und von Innen gesaeubert wurde er auch.

Das zaehle ich nicht auf, weil ich prahlen will, sondern um zu zeigen wie guenstig das Leben in Neuseeland ist. Der ganze Spass hat mich nur 550,- Euro gekostet.

Um die Alarmanlage einbauen zu koennen haben sie das Auto ziemlich zerlegt, also fast alle Verkleidungen wurden entfernt und wieder montiert.

Samstag, August 09, 2008

04.11.2003

Am Samstag war ein Jazz Festival in Gulf Harbour.

Es war alles sehr gut organisiert und es gab ausreichend kostenlose Parkplaetze.

Jazz liegt mir zwar nicht so, aber es war mal eine Abwechslung. Ich suchte mir einen schattigen Platz auf der Wiese unter einem Baum. Es war recht nett im Halbschatten zu liegen und den verschiedenen Gruppen zu lauschen. Hin und wieder ein kleiner Plausch mit den Sitznachbarn. Was ich besonders gut fand, und auch schon viel gesehen habe, Neuseeland ist ein guter Platz fuer Kinder. Es liefen eine Menge Animateure herum die Kinder beschaeftigten. Auch war ausreichend Platz zum liegen da.

Leider wurde es zum Nachmittag hin bewoelkt und dann auch ziemlich kuehl. Da bin ich dann wieder zurueck ins Hotel und habe gelesen.

Den Sonntag habe ich mit Spaziergaengen und der Erkundung meiner neuen Wohnumgebung verbracht.

Am Montag hatte ich einen Termin mit der Maklerin. Endlich konnte ich die Wohnung von Innen sehen. Sie ist recht geraeumig, nicht mehr ganz neu, aber sauber und ausreichend fuer die naechsten Monate. Ich habe meine eigene Waschmaschine und meinen eigenen Trockner.

Ein Doppelbett im Schlafzimmer und ausreichend Bettwaesche und Handtuecher. Des weiteren ist die Wohnung komplett mit Geschirr ausgestattet. Im Wohnzimmern steht eine 2-sitzige Couch und ein roter Fernsehsessel, sowie ein Esstisch mit 4 Stuehlen.

Die Kueche ist nicht sehr gross, aber es ist alles da, inkl. einer neuen Kuehl-/ Gefrierkombination. Auch ansonsten ist die Wohnung komplett eingerichtet, von Putzutensilien, ueber Staubsauger (neu), bis hin zum Buegelbrett. Da sind 200,- $ die Woche nicht zuviel. Ausserdem habe ich ein Carport und einen verglasten Erker , allerdings zur Strasse heraus.

Am Freitag kann ich einziehen.

Ich habe gleich den Mietvertrag mit der Maklerin fertiggemacht und die Miete fuer zwei Wochen, die Mietsicherheit und die Courtage bezahlt. Die Courtage betrug 200,- $.

Am Nachmittag hatte ich einen weniger schoenen Termin. Ich war beim Zahnarzt. Der hatte festgestellt, dass etwas mit den Schneidezaehnen, bzw. mit dem Knochen nicht in Ordnung war. Es war eine groessere OP. Er musste die Zaehne bis zur Wurzel freilegen, dabei stellte er dann fest, dass der Knochen dabei war sich aufzuloesen. Da war schon laenger eine Entzuendung drin. Was mich dabei aergert ist, dass mein Zahnarzt in Deutschland von meinen andauernden Schmerzen wusste, aber nie die Ursache herausgefunden hat. Der Knochen musste weiter geoeffnet werden und eine Art Knochenersatz eingesetzt werden.. Immerhin behalte ich meine Schneidezaehne. Ich habe auch keine Schmerzen, es sei denn ich lache….WAS ICH JA NIE MACHE!!*laechel.

Ich sass heute, Dienstag, wieder bei Ingo und schrieb dies hier alles auf, als der Nachbar in die Werkstatt kam. Er heisst Kevin, ihm gehoert der Autohandel bei dem ich meinen Wagen gekauft hatte. Er bot mir an einen seiner PCs im Buero zu nutzen, da er einen schnelleren Zugang hat. Jetzt kann ich immer wenn ich will hier rein, ich bin jetzt auch im Buero, und den PC benutzen solange ihn keiner braucht. Ausserdem hat er mir gleich Arbeit angeboten, er hat einige eigene Haeuser und moechte, dass ich dort fuer ihn arbeite. Das werde ich bestimmt auch tun.

Am Mittwoch soll mein Werkzeug eintreffen. Dann kann ich endlich arbeiten. Schliesslich muss ich auch hier Geld verdienen.

Gleich ist auch mein Auto fertig und ich kann es abholen.

Donnerstag, Juli 31, 2008

03.11.03

Ich denke mal wir waren so ca. 2 – 3 Stunden unterwegs bis wir wieder in der Bucht ankamen.

Ich war etwas erschoepft, aber fuehlte mich trotzdem richtig gut. Bei unseren Autos trafen wir ein Paerchen, dass aus Deutschland kam. Jetzt war ich mal in der Lage zu helfen. Sie sprachen noch schlechter Englisch als ich und waren mit den Fragen von Zdravko etwas ueberfordert. Dabei gab er ihnen nur Tipps wohin sie gehen sollten und das sie sich gut eincremen muessten.

Wir tauschten noch unsere E-Mail Adressen aus und dann fuhr mein neuer Ami-Freund von dannen.

Ich wusch noch meine Schuhe aus als ein Wagen ankam. Es war ein Paar aus Israel. Ganz nach Landessitte wurden sie sofort von mir in ein Gespraech verwickelt. Er ging dann die Duenen hoch, worauf sie keine Lust hatte. Wir unterhielten uns noch weiter und ich erzaehlte ihr von Miriams Reise nach Israel. Dann sprachen wir noch ueber die gefaehrlich Situation in ihrem Land. Miriam hatte es mir schon erzaehlt gehabt, dass die juengeren eigentlich nur Frieden wollen. Die junge Frau bestaetigte mir dieses. Sie meinte das waere auch der Grund, dass sie hier Urlaub machen wuerden Auf dem Weg in den Sueden kam ich an drei Backpackern vorbei. Klar nahm ich auch diese mit. Das war keine sooo gute Entscheidung. Sie waren sehr nett. Sie kamen aus Kanada und waren noch recht jung. Leider hatten sie wohl laenger keine Waschgelegenheit gehabt. Mit anderen Worten sie stanken. In der naechsten groesseren Stadt habe ich sie abgesetzt.

Es ist jetzt leider so, dass mein Auto auch heute noch etwas nach diesem Dreck und Schweiss riecht.

Ich fuhr dann weiter Richtung Suedwesten, ich wollte am Meer zurueck nach Auckland. Endlich hatte ich wieder Handyempfang und rief Ingo an und verschob meinen Termin auf Freitag.

Jetzt konnte ich mir in aller Ruhe ein Motel suchen. Ich fand dann eines mit grossem Apartment und Aussicht aufs Meer.

Den ganzen Tag ueber hatte ich ausser dem Fruehstueck lediglich ein paar Cracker gegessen. Ich hatte aber keinen Hunger und ging so ins Bett.

Das Fruehstueck am naechsten Morgen war so schlecht, dass ich nur die Eier und die Tomaten ass.

Ich bin die Kueste entlang gefahren bis nach Kohukohu, dann mit der Faehre nach Rawene uebergesetzt. Hinter meinem Wagen stand ein kleiner total mit Blumen bemalter gruener Wagen. Er war mit mind. 5 jungen Leuten besetzt. Wie die da alle reinpassten ist mir bis jetzt unverstaendlich.

Ich kam in den Kauriforest. Ich bog ab um im Wald einen Wanderweg zu finden. Mitten im Wald stand eine Huette. Dort konnte man aus Kauriholz geschnitzte Kunst kaufen. Der Inhaber war ein Hollaender der 1961 in Neuseeland eingewandert war. Das war lustig, wir unterhielten uns lange. Dann wollte ich zum Wasserfall wandern. Das sollten nur 30 Min. hin und zurueck sein.

Da meine Outdoorschuhe noch nass waren ging ich in meinen Turnschuhen los. Der Weg war auch leicht und gut zu gehen. Der Wasserfall war schoen mitten im Wald gelegen. Ich kletterte bis ganz nahe an ihn heran.

Jetzt hatte mich doch wieder das Wanderfieber gepackt. Ich beschloss den Trampelpfad weiter zu folgen, der auf der anderen Seite des Flusses im Wald verschwand.

Er fuehrte bergauf am Wasserfall vorbei, sodass man dann oberhalb wieder rauskam. Jetzt konnte ich den Wasserfall von oben sehen, ja sogar bis zur Kante klettern.

Nun wollte ich es endgueltig wissen. Ich ignorierte den Pfad und kletterte den Bachlauf hinauf. Es war ziemlich steil und sehr glischtig. Zum Teil musste ich ueber riesige Felsbrocken klettern. Ich gebe zu fuer einen erfahrenen Bergsteiger waere das eine Lachnummer gewesen, ich aber bin noch nicht mal gut trainiert.

Es ging so ca. 200m so weiter, dann war ploetzlich Schluss. Eine Felswand, nicht sehr hoch aber steil, versperrte mir den Weg. Ich versuchte dort raufzuklettern, aber mein schlechtes Schuhwerk und meine mangelnde Uebung als Bergsteiger liessen mich immer wieder abrutschen. Ich musste den ganzen Weg also wieder zurueck. Jetzt fragte ich mich allerdings wie ich denn bitte dort heraufgekommen war. Ich weiss, dass es abwaerts immer schwerer ist, aber so schwer????? Na ja, ich kam heil wieder unten an. Ich hatte immer noch nicht genug. Den Pfad wollte ich jetzt doch erkunden. Und es lohnte sich. Es ging ueber kaum erkennbare Pfade mitten durch den Kauriforest. Der Kauri ist beeindruckend in seiner Groesse und Schoenheit.

Nur mein vollkommen falsches Schuhwerk behinderte mich.

Nach ungefaehr 2,5 Stunden kam ich wieder beim Hollaender an. Ziemlich erschoepft, aber vollkommen gluecklich. Ich verbrachte bestimmt noch einmal 1-2 Stunden bei ihm.

Beim Durchfahren des Waldes kam ich an eine Stelle wo scheinbar ein besonderer Kauri zu besichtigen war. Ich stieg aus und ging den Pfad entlang. Es waren nur lockere 2 Min..

Es war erstaunlich, ein riesiger dicker Kauri stand dort. Ein Heiligtum der Maori. Der Baum heisst Tane Mahuta, der Koenig des Waldes. Er ist ca. 20m hoch und hat einen Stammdurchmesser von 4,5m. Es hatte was, wie in der Kirche, unter solch einem, 2000 Jahre alten, Baum zu stehen. Auf einmal merkte ich, dass ich hungrig war. Ich kaufte mir an der Strasse Pommes, nahm sie mit zum Baum, setzte mich unter ihm und ass sie in andaechtiger Stille. Sorry, wenn ich das so schreibe, es war aber ein andaechtiges Gefuehl. Und ich war alleine. Waehrend ich so dasass und den Baum ansah kam ein wunderschoener Vogel angeflogen. Er sah aus wie ein bunter Papagei. Er hatte rot, gelb und gruen als Hauptfarben. Es war ein schoener friedlicher Augenblick. Dann kam ein Paerchen. Sie sahen den Vogel nicht. Als sie weiterwollten tauchte er wieder auf. Ich machte sie darauf aufmerksam, besonders sie freute sich und bedankte sich im nachhinein noch mehrmals.

Dann kamen mehr Leute und ich ging zum Auto und fuhr weiter.

Noch ein Wort zur Strasse. Sie windet sich durch den Forest. Die Baeume wachsen bis an die Strasse heran. An einer Stelle geht sie zwischen zwei grossen Kauris durch.

Als es dunkel wurde kam ein Schild: Kauri-Museum. Ich dachte, dass waere ein guter Abschluss und fuhr in die Richtung. Ich wollte mir ein Hotel in der Naehe suchen und am naechsten Tag ins Museum. Nur drei Haeuser neben dem Museum war ein B&B. Ich also hin. Zum Glueck war ein Zimmer frei. Es kostete nur 90,- $. Dafuer bekam ich ein kleines Paradies. So ein Luxus. Ein riesen Zimmer, mit 2 Betten und Altenglischen Moebeln. Ein grosses modernes Badezimmer und ein Fruehstueck nach Wunsch. Ich ass dort am Abend noch ein Steak mit Kartoffelecken und frischem gruenen Spargel. Es war unglaublich lecker. Das Wirtsehepaar war sehr nett. Beim Essen unterhielt sich jeder mit jedem. Dann stand einer auf und spielte ein wenig auf dem Klavier. Es war etwas verstimmt, was der guten Atmosphaere aber keinen Abbruch tat.

Ich habe geschlafen wie im siebten Himmel. Wie schon gesagt, das Fruehstueck konnte ich mir aussuchen und es war wie alles im Hotel sehr gut. Und es gab einen PC*freu.

Dann war ich im Museum. Es war sehr liebevoll gemacht. Trotzdem stimmte es mich traurig, erzaehlte es doch die Geschichte der Ermordung der wunderschoenen Jahrtausendealten Kauris. Auf der anderen Seite muss ich sagen, ich habe noch nie so schoen gemasertes Holz gesehen. Von der Seite her kann ich es verstehen. Doch meistes wurde es als simples Bauholz genutzt.

Da mein Hotel direkt neben dem Museum war konnte ich mir alles ansehen bevor die Touribusse ihre Ladung ausschuetteten. Ich hatte auch noch Gelegenheit mich ein wenig zu unterhalten. Mein Englisch wird immer fluessiger. Es fehlt noch sehr, sehr viel, aber es wird immer besser.

Dann bin ich zurueck nach Orewa und habe mir dort ein Apartment in Orewa gemietet.

Am naechsten Tag, es war der Freitag, habe ich mein Auto in die Werkstatt gebracht. Es war nichts wildes. Ich brauche ein neues Radio, die japanischen haben weniger Frequenzen als wir und daher kann man damit nur 2 Sender empfangen, und eine Funkfernbedienung mit Alarmanlage, da sonst die Versicherung zu teuer wird.

Ich fuhr dann nach Sandringham. Dort gibt es eine deutsche Baeckerei. Endlich mal wieder richtiges Brot!!! Da Ingo soviel fuer mich macht und ich auch seinen PC benutzen kann habe ich ihm ein Brot mitgebracht. Dann noch etwas zum Belegen gekauft und schon war die Welt wieder ein Stueckchen schoener und besser.

Als ich wieder im Motel war habe ich meine Schuhe ausgezogen und bin ueber die Strasse zum Strand gegangen. Dort bin ich lange Zeit im Wasser laengs.

Montag, Juli 28, 2008

31.10.2003

Erst mal eine Erklaerung, warum ich das hier in mehreren Teilen schreibe. Ich weiss nicht woran das liegt, aber es gibt eine Tastenkombination die loescht mir von Zeit zu Zeit den Text und das obwohl ich ihn zwischenspeichere. Da ich keine Ahnung habe warum und ich nicht alles noch mal schreiben will, was ich schon mehrmals musste, schreibe ich halt mehrere Mails. Kann sein, dass es nur zwei werden, es koennen durchaus auch drei werden, je nachdem ob ich Lust habe ausfuehrlich zu schreiben oder nicht.

Ich bei Ingo und schreibe auf seinem Laptop weiter. Das Wetter war zu schoen und da bin ich einfach mal an den Strand. Es sind hier selten mehr als 20 Minuten bis zum Beach.


Fortsetzung:

Inzwischen waren so viele Busse angekommen, dass ich einfach weiter musste.

Ich fuhr zu einer weiteren Bucht, Te Hapua. Da war ich dann endlich ganz alleine. Es war so schoen, wenn ich poetisch veranlagt waere haette ich hier mit Sicherheit schon einige Gedichte oder romantische Verse geschrieben.

Ich ging die Bucht bis zum rechten Ende, dort kam ich nicht weiter, weil ein Fluss den Weg versperrte. Also machte ich mich auf die linke Seite zu erkunden. Dort ragten Felsen ziemlich weit ins Meer hinein. Ich kletterte um einen Vorsprung herum und ging ein Stueck weit auf den Felsen. Es sah jetzt so aus, als ob ich mitten im Wasser waere. Die Wellen waren so im Schnitt um die 2 m hoch. Das Wasser umspielte den Felsen auf dem ich stand. Natuerlich machte ich davon Bilder. Ich packte meinen Fotoapparat wieder in den Rucksack und genoss noch ein wenig die brausende See. Ich hatte keine rechte Lust wieder zum Strand zu gehen, weil dort inzwischen die Touribusse angekommen waren und eine laute Horde den Strand ueberzog.

Ploetzlich tuermte sich vor mir eine Welle auf. Mir stockte in dem Moment regelrecht der Atem. Ich denke die war bestimmt so 4 - 5 m hoch. Das wird jetzt sehr nass und oh Shit meine Kamera dachte ich, das mein Leben evtl. gefaehrdet sein koennte daran dachte ich in dem Moment nicht. Zum Glueck brachen die ersten Felsen die Welle soweit, dass mich das Wasser nur noch bis ueber die Knie umspuehlte. Der Sog aber war ziemlich heftig. Ich stand mit meinen Outdoorschuhen sehr fest auf dem Felsen und hatte einen guten Stand. Allerdings kam gleich darauf die naechste hohe Welle. Da hatte ich es sehr eilig von den Felsen zu kommen. Da die Schuhe komplett durchnaesst waren musste ich keine Ruecksicht darauf nehmen ob sie nass werden.

Als ich den Strand erreichte kamen mir 3 Leute entgegen. Sie sagten mir, dass es so ausgesehen haette als ob es mich ins Meer gezogen haette, da ich so schnell hinter den Vorsprung verschwunden war. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit dem einen, er ist Englaender, und er meinte das war sehr gefaehrlich. Da musste ich ihm zustimmen, nur hatte ich mir vorher keine Gedanken darum gemacht. Jetzt werde ich etwas vorsichtiger sein. Es war trotzdem aufregend und ein kleines Abenteuer.

Die Touribusse fuhren weiter und ich wusch meine Socken und Schuhe aus.

Als ich so dasass und darauf wartete, dass zumindest das meiste Wasser aus den Schuhen lief kam ein kleines gelbes Auto. Es war der Ami vom Cape. Wir unterhielten uns eine Weile. Auch ueber die Politik seines Landes. Er war sehr dafuer was da geschah. Es ist fuer mich schon schwer genug, sich in englisch ueber allgemeines zu unterhalten, ueber Politik ist es fast unmoeglich. Trotzdem bekamen wir es irgendwie hin. Er vervollstaendigte einfach meine Saetze. Wenn ich etwas nicht verstand fragte ich nach.

Leider musste ich weiter da ich noch einen Werkstatttermin bei Ingo am naechsten Tag hatte.

Der Ami, er heisst Zdravko, fuhr weiter und ich packte meine Sachen zusammen.

Auf dem Rueckweg kam ich an einem Schild vorbei, dass zu einer weiteren Bucht wies. Kurzentschlossen fuhr ich dorthin. Und wen traf ich da? Richtig Zdravko.

Er fragte mich ob ich Lust auf einen Walk zum Beach habe. Es waeren zu Fuss so ungefaehr 40 Minuten. Diese Bucht lag nicht am Beach, sondern an einem Flusslauf. Auf der rechten Seite tuermten sich hohe Sandduenen auf, so wie man sie von Afrika oder der Atlantikkueste Frankreichs kennt. Auf der linken Seite zog sich der Regenwald laengs. Der Flusslauf war so ca. 20 - 30m breit und sehr flach. Ich zog mir meine nassen Schuhe an und los ging es. Es war das bisher schoenste Erlebnis das ich bis dahin hatte, ja sogar bis heute habe. Die Sonne schien heiss vom Himmel, die Luft duftete frisch nach gruener Vegetation, dazwischen die Hitzwellen der Duenen und unter den Fuessen der kuehle Flusslauf. Wir unterhielten uns ueber alles moegliche. Ich hatte ihn gebeten mich zu verbessern wenn ich Fehler machte und er tat es.

Am Beach war noch nicht Schluss. Wir gingen am Beach weiter und er sammelte Muscheln fuer seine Freundin.

Wir waren uns einig, wenn wir den gleichen Weg gehabt haetten waeren wir zusammen weitergereist. Dann ging es den Weg zurueck. Er legte ein ziemliches Tempo vor. Er ist 25 und durchtrainierter Bergsteiger. Trotzdem war es ein reines Vergnuegen. Bitte entschuldigt, dass ich nicht bessere Worte finde.

Fortsetzung folgt