Donnerstag, Juli 31, 2008

03.11.03

Ich denke mal wir waren so ca. 2 – 3 Stunden unterwegs bis wir wieder in der Bucht ankamen.

Ich war etwas erschoepft, aber fuehlte mich trotzdem richtig gut. Bei unseren Autos trafen wir ein Paerchen, dass aus Deutschland kam. Jetzt war ich mal in der Lage zu helfen. Sie sprachen noch schlechter Englisch als ich und waren mit den Fragen von Zdravko etwas ueberfordert. Dabei gab er ihnen nur Tipps wohin sie gehen sollten und das sie sich gut eincremen muessten.

Wir tauschten noch unsere E-Mail Adressen aus und dann fuhr mein neuer Ami-Freund von dannen.

Ich wusch noch meine Schuhe aus als ein Wagen ankam. Es war ein Paar aus Israel. Ganz nach Landessitte wurden sie sofort von mir in ein Gespraech verwickelt. Er ging dann die Duenen hoch, worauf sie keine Lust hatte. Wir unterhielten uns noch weiter und ich erzaehlte ihr von Miriams Reise nach Israel. Dann sprachen wir noch ueber die gefaehrlich Situation in ihrem Land. Miriam hatte es mir schon erzaehlt gehabt, dass die juengeren eigentlich nur Frieden wollen. Die junge Frau bestaetigte mir dieses. Sie meinte das waere auch der Grund, dass sie hier Urlaub machen wuerden Auf dem Weg in den Sueden kam ich an drei Backpackern vorbei. Klar nahm ich auch diese mit. Das war keine sooo gute Entscheidung. Sie waren sehr nett. Sie kamen aus Kanada und waren noch recht jung. Leider hatten sie wohl laenger keine Waschgelegenheit gehabt. Mit anderen Worten sie stanken. In der naechsten groesseren Stadt habe ich sie abgesetzt.

Es ist jetzt leider so, dass mein Auto auch heute noch etwas nach diesem Dreck und Schweiss riecht.

Ich fuhr dann weiter Richtung Suedwesten, ich wollte am Meer zurueck nach Auckland. Endlich hatte ich wieder Handyempfang und rief Ingo an und verschob meinen Termin auf Freitag.

Jetzt konnte ich mir in aller Ruhe ein Motel suchen. Ich fand dann eines mit grossem Apartment und Aussicht aufs Meer.

Den ganzen Tag ueber hatte ich ausser dem Fruehstueck lediglich ein paar Cracker gegessen. Ich hatte aber keinen Hunger und ging so ins Bett.

Das Fruehstueck am naechsten Morgen war so schlecht, dass ich nur die Eier und die Tomaten ass.

Ich bin die Kueste entlang gefahren bis nach Kohukohu, dann mit der Faehre nach Rawene uebergesetzt. Hinter meinem Wagen stand ein kleiner total mit Blumen bemalter gruener Wagen. Er war mit mind. 5 jungen Leuten besetzt. Wie die da alle reinpassten ist mir bis jetzt unverstaendlich.

Ich kam in den Kauriforest. Ich bog ab um im Wald einen Wanderweg zu finden. Mitten im Wald stand eine Huette. Dort konnte man aus Kauriholz geschnitzte Kunst kaufen. Der Inhaber war ein Hollaender der 1961 in Neuseeland eingewandert war. Das war lustig, wir unterhielten uns lange. Dann wollte ich zum Wasserfall wandern. Das sollten nur 30 Min. hin und zurueck sein.

Da meine Outdoorschuhe noch nass waren ging ich in meinen Turnschuhen los. Der Weg war auch leicht und gut zu gehen. Der Wasserfall war schoen mitten im Wald gelegen. Ich kletterte bis ganz nahe an ihn heran.

Jetzt hatte mich doch wieder das Wanderfieber gepackt. Ich beschloss den Trampelpfad weiter zu folgen, der auf der anderen Seite des Flusses im Wald verschwand.

Er fuehrte bergauf am Wasserfall vorbei, sodass man dann oberhalb wieder rauskam. Jetzt konnte ich den Wasserfall von oben sehen, ja sogar bis zur Kante klettern.

Nun wollte ich es endgueltig wissen. Ich ignorierte den Pfad und kletterte den Bachlauf hinauf. Es war ziemlich steil und sehr glischtig. Zum Teil musste ich ueber riesige Felsbrocken klettern. Ich gebe zu fuer einen erfahrenen Bergsteiger waere das eine Lachnummer gewesen, ich aber bin noch nicht mal gut trainiert.

Es ging so ca. 200m so weiter, dann war ploetzlich Schluss. Eine Felswand, nicht sehr hoch aber steil, versperrte mir den Weg. Ich versuchte dort raufzuklettern, aber mein schlechtes Schuhwerk und meine mangelnde Uebung als Bergsteiger liessen mich immer wieder abrutschen. Ich musste den ganzen Weg also wieder zurueck. Jetzt fragte ich mich allerdings wie ich denn bitte dort heraufgekommen war. Ich weiss, dass es abwaerts immer schwerer ist, aber so schwer????? Na ja, ich kam heil wieder unten an. Ich hatte immer noch nicht genug. Den Pfad wollte ich jetzt doch erkunden. Und es lohnte sich. Es ging ueber kaum erkennbare Pfade mitten durch den Kauriforest. Der Kauri ist beeindruckend in seiner Groesse und Schoenheit.

Nur mein vollkommen falsches Schuhwerk behinderte mich.

Nach ungefaehr 2,5 Stunden kam ich wieder beim Hollaender an. Ziemlich erschoepft, aber vollkommen gluecklich. Ich verbrachte bestimmt noch einmal 1-2 Stunden bei ihm.

Beim Durchfahren des Waldes kam ich an eine Stelle wo scheinbar ein besonderer Kauri zu besichtigen war. Ich stieg aus und ging den Pfad entlang. Es waren nur lockere 2 Min..

Es war erstaunlich, ein riesiger dicker Kauri stand dort. Ein Heiligtum der Maori. Der Baum heisst Tane Mahuta, der Koenig des Waldes. Er ist ca. 20m hoch und hat einen Stammdurchmesser von 4,5m. Es hatte was, wie in der Kirche, unter solch einem, 2000 Jahre alten, Baum zu stehen. Auf einmal merkte ich, dass ich hungrig war. Ich kaufte mir an der Strasse Pommes, nahm sie mit zum Baum, setzte mich unter ihm und ass sie in andaechtiger Stille. Sorry, wenn ich das so schreibe, es war aber ein andaechtiges Gefuehl. Und ich war alleine. Waehrend ich so dasass und den Baum ansah kam ein wunderschoener Vogel angeflogen. Er sah aus wie ein bunter Papagei. Er hatte rot, gelb und gruen als Hauptfarben. Es war ein schoener friedlicher Augenblick. Dann kam ein Paerchen. Sie sahen den Vogel nicht. Als sie weiterwollten tauchte er wieder auf. Ich machte sie darauf aufmerksam, besonders sie freute sich und bedankte sich im nachhinein noch mehrmals.

Dann kamen mehr Leute und ich ging zum Auto und fuhr weiter.

Noch ein Wort zur Strasse. Sie windet sich durch den Forest. Die Baeume wachsen bis an die Strasse heran. An einer Stelle geht sie zwischen zwei grossen Kauris durch.

Als es dunkel wurde kam ein Schild: Kauri-Museum. Ich dachte, dass waere ein guter Abschluss und fuhr in die Richtung. Ich wollte mir ein Hotel in der Naehe suchen und am naechsten Tag ins Museum. Nur drei Haeuser neben dem Museum war ein B&B. Ich also hin. Zum Glueck war ein Zimmer frei. Es kostete nur 90,- $. Dafuer bekam ich ein kleines Paradies. So ein Luxus. Ein riesen Zimmer, mit 2 Betten und Altenglischen Moebeln. Ein grosses modernes Badezimmer und ein Fruehstueck nach Wunsch. Ich ass dort am Abend noch ein Steak mit Kartoffelecken und frischem gruenen Spargel. Es war unglaublich lecker. Das Wirtsehepaar war sehr nett. Beim Essen unterhielt sich jeder mit jedem. Dann stand einer auf und spielte ein wenig auf dem Klavier. Es war etwas verstimmt, was der guten Atmosphaere aber keinen Abbruch tat.

Ich habe geschlafen wie im siebten Himmel. Wie schon gesagt, das Fruehstueck konnte ich mir aussuchen und es war wie alles im Hotel sehr gut. Und es gab einen PC*freu.

Dann war ich im Museum. Es war sehr liebevoll gemacht. Trotzdem stimmte es mich traurig, erzaehlte es doch die Geschichte der Ermordung der wunderschoenen Jahrtausendealten Kauris. Auf der anderen Seite muss ich sagen, ich habe noch nie so schoen gemasertes Holz gesehen. Von der Seite her kann ich es verstehen. Doch meistes wurde es als simples Bauholz genutzt.

Da mein Hotel direkt neben dem Museum war konnte ich mir alles ansehen bevor die Touribusse ihre Ladung ausschuetteten. Ich hatte auch noch Gelegenheit mich ein wenig zu unterhalten. Mein Englisch wird immer fluessiger. Es fehlt noch sehr, sehr viel, aber es wird immer besser.

Dann bin ich zurueck nach Orewa und habe mir dort ein Apartment in Orewa gemietet.

Am naechsten Tag, es war der Freitag, habe ich mein Auto in die Werkstatt gebracht. Es war nichts wildes. Ich brauche ein neues Radio, die japanischen haben weniger Frequenzen als wir und daher kann man damit nur 2 Sender empfangen, und eine Funkfernbedienung mit Alarmanlage, da sonst die Versicherung zu teuer wird.

Ich fuhr dann nach Sandringham. Dort gibt es eine deutsche Baeckerei. Endlich mal wieder richtiges Brot!!! Da Ingo soviel fuer mich macht und ich auch seinen PC benutzen kann habe ich ihm ein Brot mitgebracht. Dann noch etwas zum Belegen gekauft und schon war die Welt wieder ein Stueckchen schoener und besser.

Als ich wieder im Motel war habe ich meine Schuhe ausgezogen und bin ueber die Strasse zum Strand gegangen. Dort bin ich lange Zeit im Wasser laengs.

Montag, Juli 28, 2008

31.10.2003

Erst mal eine Erklaerung, warum ich das hier in mehreren Teilen schreibe. Ich weiss nicht woran das liegt, aber es gibt eine Tastenkombination die loescht mir von Zeit zu Zeit den Text und das obwohl ich ihn zwischenspeichere. Da ich keine Ahnung habe warum und ich nicht alles noch mal schreiben will, was ich schon mehrmals musste, schreibe ich halt mehrere Mails. Kann sein, dass es nur zwei werden, es koennen durchaus auch drei werden, je nachdem ob ich Lust habe ausfuehrlich zu schreiben oder nicht.

Ich bei Ingo und schreibe auf seinem Laptop weiter. Das Wetter war zu schoen und da bin ich einfach mal an den Strand. Es sind hier selten mehr als 20 Minuten bis zum Beach.


Fortsetzung:

Inzwischen waren so viele Busse angekommen, dass ich einfach weiter musste.

Ich fuhr zu einer weiteren Bucht, Te Hapua. Da war ich dann endlich ganz alleine. Es war so schoen, wenn ich poetisch veranlagt waere haette ich hier mit Sicherheit schon einige Gedichte oder romantische Verse geschrieben.

Ich ging die Bucht bis zum rechten Ende, dort kam ich nicht weiter, weil ein Fluss den Weg versperrte. Also machte ich mich auf die linke Seite zu erkunden. Dort ragten Felsen ziemlich weit ins Meer hinein. Ich kletterte um einen Vorsprung herum und ging ein Stueck weit auf den Felsen. Es sah jetzt so aus, als ob ich mitten im Wasser waere. Die Wellen waren so im Schnitt um die 2 m hoch. Das Wasser umspielte den Felsen auf dem ich stand. Natuerlich machte ich davon Bilder. Ich packte meinen Fotoapparat wieder in den Rucksack und genoss noch ein wenig die brausende See. Ich hatte keine rechte Lust wieder zum Strand zu gehen, weil dort inzwischen die Touribusse angekommen waren und eine laute Horde den Strand ueberzog.

Ploetzlich tuermte sich vor mir eine Welle auf. Mir stockte in dem Moment regelrecht der Atem. Ich denke die war bestimmt so 4 - 5 m hoch. Das wird jetzt sehr nass und oh Shit meine Kamera dachte ich, das mein Leben evtl. gefaehrdet sein koennte daran dachte ich in dem Moment nicht. Zum Glueck brachen die ersten Felsen die Welle soweit, dass mich das Wasser nur noch bis ueber die Knie umspuehlte. Der Sog aber war ziemlich heftig. Ich stand mit meinen Outdoorschuhen sehr fest auf dem Felsen und hatte einen guten Stand. Allerdings kam gleich darauf die naechste hohe Welle. Da hatte ich es sehr eilig von den Felsen zu kommen. Da die Schuhe komplett durchnaesst waren musste ich keine Ruecksicht darauf nehmen ob sie nass werden.

Als ich den Strand erreichte kamen mir 3 Leute entgegen. Sie sagten mir, dass es so ausgesehen haette als ob es mich ins Meer gezogen haette, da ich so schnell hinter den Vorsprung verschwunden war. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit dem einen, er ist Englaender, und er meinte das war sehr gefaehrlich. Da musste ich ihm zustimmen, nur hatte ich mir vorher keine Gedanken darum gemacht. Jetzt werde ich etwas vorsichtiger sein. Es war trotzdem aufregend und ein kleines Abenteuer.

Die Touribusse fuhren weiter und ich wusch meine Socken und Schuhe aus.

Als ich so dasass und darauf wartete, dass zumindest das meiste Wasser aus den Schuhen lief kam ein kleines gelbes Auto. Es war der Ami vom Cape. Wir unterhielten uns eine Weile. Auch ueber die Politik seines Landes. Er war sehr dafuer was da geschah. Es ist fuer mich schon schwer genug, sich in englisch ueber allgemeines zu unterhalten, ueber Politik ist es fast unmoeglich. Trotzdem bekamen wir es irgendwie hin. Er vervollstaendigte einfach meine Saetze. Wenn ich etwas nicht verstand fragte ich nach.

Leider musste ich weiter da ich noch einen Werkstatttermin bei Ingo am naechsten Tag hatte.

Der Ami, er heisst Zdravko, fuhr weiter und ich packte meine Sachen zusammen.

Auf dem Rueckweg kam ich an einem Schild vorbei, dass zu einer weiteren Bucht wies. Kurzentschlossen fuhr ich dorthin. Und wen traf ich da? Richtig Zdravko.

Er fragte mich ob ich Lust auf einen Walk zum Beach habe. Es waeren zu Fuss so ungefaehr 40 Minuten. Diese Bucht lag nicht am Beach, sondern an einem Flusslauf. Auf der rechten Seite tuermten sich hohe Sandduenen auf, so wie man sie von Afrika oder der Atlantikkueste Frankreichs kennt. Auf der linken Seite zog sich der Regenwald laengs. Der Flusslauf war so ca. 20 - 30m breit und sehr flach. Ich zog mir meine nassen Schuhe an und los ging es. Es war das bisher schoenste Erlebnis das ich bis dahin hatte, ja sogar bis heute habe. Die Sonne schien heiss vom Himmel, die Luft duftete frisch nach gruener Vegetation, dazwischen die Hitzwellen der Duenen und unter den Fuessen der kuehle Flusslauf. Wir unterhielten uns ueber alles moegliche. Ich hatte ihn gebeten mich zu verbessern wenn ich Fehler machte und er tat es.

Am Beach war noch nicht Schluss. Wir gingen am Beach weiter und er sammelte Muscheln fuer seine Freundin.

Wir waren uns einig, wenn wir den gleichen Weg gehabt haetten waeren wir zusammen weitergereist. Dann ging es den Weg zurueck. Er legte ein ziemliches Tempo vor. Er ist 25 und durchtrainierter Bergsteiger. Trotzdem war es ein reines Vergnuegen. Bitte entschuldigt, dass ich nicht bessere Worte finde.

Fortsetzung folgt

Sonntag, Juli 27, 2008

31.10.2003

Es geht weiter. Ich war in der Naehe des alten Hotels. Da habe ich gleich die Gelegenheit wahrgenommen, bin rein uuuuund jetzt schreibe ich Euch wieder.


Also der Reihe nach:

Am Montag habe ich das Hotel verlassen und kam mir auf einmal ganz verlassen vor. Egal wie wenig einladend das Hotel auch ist, es war zu einer vertrauten Umgebung geworden. Dann dachte ich mir aber was soll’s. Du bist nicht in Neuseeland um in einem Hotel zu vergammeln, erst recht nicht wenn es nicht so die gute Bleibe war und ist.

Ich fuhr Richtung Norden. laechel, die Strecke war mir nur zu bekannt.

Als erstes sah ich mir die Piroa Falls an. Ganz nett, aber nur ein kleiner Wasserfall. Klar fiel da Wasser runter, das tut es aber auch wenn ich zu doll in der Wanne plansche. War trotzdem nett anzusehen.

Ausserdem kam mir die Bewegung sehr gelegen.

Als naechstes sah ich die Whangarei Falls. Nur so am Rande, Wh wird wie ein F ausgesprochen. Es ist Maori. Also heisst es ausgesprochen Faen gae rei. Diese Wasserfaelle waren schon beeindruckend. Vor allem der Grosse. Er ergiesst sich ueber ca. 40 m in die Tiefe. Dort ist ein tiefer Kessel entstanden, in den man runterklettern kann. Das habe ich natuerlich auch gemacht. Neuseeland ist zu recht ein Land des Sports und der Rekorde. Es macht einfach nur Spass durch diese urwuechsige Natur zu gehen.

Als ich weiterfuhr fing es leider an zu regnen. Ich war ziemlich allein unterwegs. Es ist ja erst Vorsaison und daher zum Glueck ruhig. Irgendwann kam ich an einer kleinen einsamen Kneipe vorbei. Ein Stueck dahinter kamen mir zwei Backpacker entgegen. Sie hielten ein Schild hoch, aber ich fuhr weiter. Dann auf einmal dachte ich an Miriam, die ja durch Australien gereist ist und manchmal halt auch im Regen. Da habe ich spontan gewendet und die beiden aufgepickt. Das stellte sich fuer mich als ein Gluecksfall heraus. Es war ein Paerchen aus den USA, aus North Virginia. So musste ich die ganze Zeit englisch sprechen, es ging auch ganz gut. Die beiden wollten zu einem Ort der Paihia heisst. Er lag westlich zu der Route die ich fahren wollte. Egal, ich fuhr die Beiden bis zu ihrem Hostel. Sie waren echt nett und dankbar. Als ich weiterfuhr leuchtete ploetzlich ein rotes Warnlicht auf. Ich fuhr brav links ran und versuchte meinen Mechaniker zu erreichen. Nur leider war ja Feiertag. Da war ich wieder gefrustet und hatte etwas Heimweh. Zum Glueck hatte ich aber auch Ingos private Nummer. Es stellte sich heraus, dass ich die Meldung ignorieren konnte, weil sie gar nicht fuer den Dieselmotor, sondern fuer den Benziner gedacht war. Tja bloede Technik wenn in alle Autos die selben Armaturen eingebaut werden.

Es wurde schon langsam dunkel, ich wollte aber noch ein wenig weiterfahren. Endlich kam ich am Ninety Miles Beach an. Gleich am Anfang fand ich ein B&B (Bed and Breakfast). Ganz gemuetlich in einem Privathaus. Es liegt am Lake Ngatu. Ich war der einzige Gast. Falls ich es noch nicht sagte: Gelobt sei die Vorsaison. Ich war so muede, dass ich gleich ins Bett ging. Alles war neu und total sauber. Ich hatte ein riesiges King Size Bett fuer mich alleine.

Als ich aufwachte prasselte der Regen nur so herunter. Da es sooo gemuetlich war ueberlegte ich ob ich nicht da einen Tag verbringen sollte. Ich entschied mich dagegen. Schliesslich wollte ich was vom Land sehen. Unten erwartete mich ein richtig ueppiges Fruehstueck. Das Ehepaar war sehr gespraechig und so wurde es ein richtig schoener Tagesanfang.

Ich fuhr zum Ninety Miles Beach. Er ist wirklich 90km lang. Davon kann man ca. 20km mit dem Auto befahren. Apropos Auto, der Kauf hat sich echt gelohnt. Schon Gestern auf den Schotterpisten war ich mehr als nur froh einen Gelaendewagen zu haben.

Ich fuhr so ca. 4 - 5 km am Strand lang. Dann kehrte ich um und fuhr auf der Strasse weiter. Das hatte zwei Gruende: 1. Ich bin kein Freund davon die Natur zu ruinieren. 2. War ich mir unsicher ob nicht doch die Flut kommen und mein schoenes Auto Schaden nehmen koennte.

Bis zum Cape Reinga, das ist die aeusserste Nordspitze New Zealands, sind es ca. 90 km. Was ja der Name Ninety Miles Beach schon aussagt. Die letzten 20km sind reine Schotterpiste. Sie ist mit einem normalen Auto befahrbar, hat aber so viele Schlagloecher, dass sie nur langsam fahren koennen. Mit meinem Landie war das kein Problem. Dieses Auto ist eh erstaunlich, egal ob Serpentinen oder Schotterpiste oder Serpentinen mit Schotterpiste, oder Gelaendefahrt (ohne Allrad), es verbraucht nur 11 - 12 Liter. Fuer einen so grossen Wagen ein guter Schnitt.

Endlich kam ich am Cape an. Es war noch nicht soviel los. Also erst mal den kleinen Berg bestiegen und aufs Meer geschaut. Am Cape treffen die Tasmanische See und der Pazifik aufeinander. Das kann man sehr gut sehen an der kabbeligen See. Es stand noch ein weiterer Mann mit mir da oben. Es sprach mich darauf an wie schoen und eindrucksvoll das alles sei. Er kam aus den USA, aus San Diego/Kalifornien.

Ich kletterte die andere Seite des Huegels herunter bis zum Leuchtturm. Da sind dann steile Klippen, es ist unglaublich wie unruhig das Wasser trotz des schoenen Tages war.

Langsam ging ich zum Auto zurueck, natuerlich ging es wieder bergauf. Das erklaert auch meinen permanenten Gewichtsverlust.

Fortsetzung folgt

30.10.2003

Vielen Dank der vielen Nachfragen und ich bitte um Entschuldigung.

Ja es geht mir gut.....SEHR gut sogar. Ich reise durch das Northland und hatte bisher keinen PC zur Verfuegung oder haette auch nur einen gesucht.

Diesen hier kann ich auch nur kurz nutzen, da ich gleich weiter will.

Nur kurz noch......ES IST EIN TRAUM..............

Melde mich sobald ich wieder mehr Zeit habe. Dann ganz ausfuehrlich. Es gibt soviel zu berichten. Es wird eine sehr lange Mail werden.

Mittwoch, Juli 23, 2008

25.10.2003

Am Montag ist mein letzter Tag im Hotel. Eigentlich war heute, Samstag, mein letzter Tag, aber ich habe um zwei Tage verlaengert.

Da ich ab Montag die Zeit, bis ich wieder arbeiten muss, nicht in Auckland verbringen will war ich heute ein wenig shoppen. Da es nicht sicher ist, dass ich immer ein Hotel finden werde, oder das auch nur will, habe ich mir zwei Wolldecken, es sind nicht solche wie bei uns, sondern Decken aus Rest-Stoffen, gekauft. Leider sind die groessten Decken die ich finden konnte fuer Zwerge ausgelegt; 175 x 125cm. Echt suess. Deshalb brauchte ich auch zwei. Zum Glueck ist hier alles etwas guenstiger als bei uns. Die Decken haben nur 9,99 $ gekostet. Sie sind aber schoen weich und fuehlen sich gut an. Dann habe ich mir noch ein Kopfkissen und einen Bezug dafuer gegoennt. Beides zusammen fuer nur 12,- $.

Ach ja, und ne Gallone Wasser falls ich nichts finde wo ich mich waschen kann; zumindest Zaehneputzen MUSS sein.

Als letztes um in der Wildnis Überleben zu koennen ;-) habe ich mir Besteck gekauft, 1 Messer, 1 Teeloeffel, 1 Suppenloeffel, 1 Gabel, alles wieder fuer 9,99 $. Es gab wesentlich billigeres Besteck, nur das verbog sich schon beim hinsehen.

Jetzt habe ich es fast vergessen. Eine Picknickdecke habe ich auch gekauft. Die gibt es hier massenweise. Die haben einen grossen Vorteil, deswegen habe ich sie gekauft, von unten sind sie mit einem Kunststoff beschichtet und daher wasserfest. Das ist dringend noetig wenn man auf einer Wiese liegen will, da durch die haeufigen Regenfaelle die Wiesen immer etwas feucht sind.

Es war unheimlich schwer ueberhaupt Wolldecken, bzw. so was aehnliches zu finden. Das ist in Neuseeland nicht ueblich. Daher musste ich diverse Geschaefte abklappern bis ich welche fand. Dabei bin ich in viele Moebellaeden hinein. Es ist unglaublich wie freundlich die Verkaeufer sind und ueberhaupt nicht aufdringlich. Ich war in einem Bettengeschaeft und habe mir die Preise angesehen. Hier bekommt man ein Vollholz Doppelbett, mit Matratze schon ab 1000,- $. Selbst die Luxusbetten ueberstiegen 4000,- $ nicht.

Ich war in kurzer Hose, Hemd und mit Rucksack im Laden. Es macht tatsaechlich ueberhaupt keinen Unterschied was man anhat oder ob man, z.B. ueberhaupt Schuhe anhat.

Wasserbetten uebersteigen hier die 5000,- $ Marke nicht. Der Verkaeufer erkundigte sich extra fuer mich obwohl er wusste, dass ich mich nur informieren wollte. Das ist sooo angenehm. Zum Schluss gab er mir eine Karte und meinte ich koenne auch immer anrufen wenn ich nur Fragen haette. Das ist Kundenservice.

Ich bin dann noch zu einem Supermarkt gefahren und habe mir was zum Abendessen geholt. Na ja, das habe ich beim Wasserkauf miterledigt. Irgendwie muss ich zwischendurch nichts essen. Fuer das Abendessen habe ich mir Knaeckebrot, das was die darunter verstehen, und zwei Vegetarische Brotaufstriche geholt. UND Yoghurt. Ich habe ja jetzt Loeffel zum Essen.

Trotzdem hatte und habe ich einen Anfall von Heimweh, ich denke, das kam bei der Mail gestern schon durch. Das wird bestimmt noch oefters passieren. Vor allem Weihnachten duerfte sehr hart werden.

Aber es wird schon besser. Gestern und heute Morgen war es viel schlimmer. Es gibt halt soviel was ich vermisse.

Ui, fast haette ich es vergessen. Ich habe mir auch guenstige Sitzbezuege gekauft. Sonst ist das Auto schneller eklig als ich es will. Vor allem wenn ich arbeite und staubig ins Auto einsteigen werde. Die kann man wenigstens waschen.

Dienstag, Juli 22, 2008

24.10.2003

Ich habe es getan. Ich habe 10.000 km gekauft. Wo die allerdings liegen weiss ich nicht und ob ich die behalten darf auch nicht. ;-)

Als die Dame am Schalter mich ansprach nachdem sie meine Formular erhalten hatte und nur $30,40 haben wollte wurde ich allerdings stutzig. Ich fragte also vorsichtshalber nach. Klar das ich einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte nur 1.000 km angegeben. Dann "durfte" ich $256,95 bezahlen und bekam meine Plakette.

Jetzt kann ich fast 11.000 km durch die Gegend fahren ohne ein Ticket zu kassieren, na ja, zumindest nicht dafuer, dass ich keine km gekauft habe.

Vor ca. drei Wochen habe ich mir eine Vodafone Prepaid-Karte gekauft. Dabit bekommt man ein Guthaben von $15,- . Fuenf $ sofort und wenn man einen Fragebogen ausfuellt und ihn an Vodafone schickt, bekommt man ca. 2 -3 Wochen spaeter weitere 10,- $ gutgeschrieben. Nur leider habe ich die nie erhalten. Also musste ich gestern bei Vodafone anrufen. Also telefonieren ist fuer mich die haerteste Probe die ich bestehen muss. Die Dame war ja sehr nett und nach einigem hin und her hat sie verstanden was ich wollte. Natuerlich war mein Fragebogen nicht angekommen. Jetzt durfte ich alle Fragen noch mal am Telefon beantworten.

Als das durch war wurden mir die 10,- $ gutgeschrieben, was mir sofort durch eine sms bestaetigt worden ist. Und dann kam das freundliche neuseelaendische Wesen wieder durch. Jetzt wollte sie wissen wie mir Neuseeland gefaellt usw. . Wenn ich irgendwann freiwillig telefonieren mag, beherrsche ich bestimmt auch vieles von der Sprache.

Gestern hatte ich einen Anruf auf meiner Mailbox. Beim Wachsen des Autos hatte ich das Telefon nicht gehoert. Es war Anne, die Sekretaerin meines neuen Arbeitgebers.

Bei meinem Einstellungsgespraech wurde mir erzaehlt, dass es das wichtigste waere erst mal die neuseelaendischen Plumber Codes zu (Technische Richtlinien) lernen. Zur Erklaerung dafuer gibt es ein technisches Handbuch. Ich fragte sofort nach wo man das erwerben koenne. Trevor, das ist einer der Chefs, hat es mir bestellt und gestern war es da.

Heute holte ich es ab. Schliesslich gibt es viel zu lernen. Und das war mit einer der ausschlaggebenden Gruende in ein anderes Land zu gehen.

Es klingt vielleicht etwas merkwuerdig, aber ich war in Deutschland an einem Punkt angekommen wo ich nicht mehr weiterkonnte. Ich konnte mein Wissen zwar erweitern, nur habe ich nichts grundlegend neues mehr gelernt. Und die mich kennen wissen, STAGNATION macht mich wahnsinnig.

Es war zwar so, dass ich Erfolg in meinem Beruf hatte und mir die Arbeit auch wirklich Spass machte, aber nicht mehr die rechte Befriedigung gab.

Was mir fehlt ist der enge Kontakt den ich zu meinen Kunden hatte. Es sind einige freundschaftliche Beziehungen und auch Freundschaften entstanden.

So was ist schwer zu ersetzen. Auch mit meinen Lieferanten verband mich zum Teil mehr als nur eine Geschaeftsbeziehung. All das und die Trennung von Freunden und Familie truebt zuweilen das ganze hier ein wenig. Ich schreibe es ganz bewusst hier rein, weil sonst der Eindruck entstehen koennte ich haette alles ohne Probleme zurueckgelassen.

Viele von Euch wissen auch, dass es meiner verkauften Firma sehr schlecht geht und ich mich nicht in Freundschaft von dem neuen Inhaber getrennt habe. Wenn ich dann so aus der Ferne mitbekomme, dass mein bester Geselle gekuendigt wurde, weil der neue Inhaber nichts von mir annehmen wollte und alles besser wusste, und dadurch in existenzielle Schwierigkeiten geraet dann truebt es das Bild gewaltig.

Aber und das muss ich mir immer wieder sagen, das muss fuer mich Vergangenheit sein.

So nun aber Schluss damit, sonst entsteht auch andersherum ein falsches Bild.

Am Nachmittag habe ich dann mal wieder beschlossen zu waschen. Deshalb habe ich auch sehr viel Zeit zwischendurch und kann in Ruhe schreiben. Allerdings auch nachdenken und dann kommen solche Gedanken wie oben heraus.

Hiermit bedanke ich mich bei allen die mir immer wieder schreiben und mich aufmuntern und/oder Fragen stellen. Es stimmt mich froh so viele Berichte und Meinungen von zu Hause zu erhalten. Lustigerweise schreiben die am meisten mit denen ich in letzter Zeit etwas weniger zu tun hatte. Vielen lieben Dank ihr Lieben. Da ich gerade so am Bedanken bin faellt mir eine nette Gegebenheit ein die sich gleich bei meiner Ankunft ereignet hatte.

Ich schreibe in einem Forum. Es ist immer sehr nett weil da viele auch ihre Gedanken und auch Gedichte (eigene und fremde) reinschreiben. Viele dort hatten Anteil an meiner Planung und den damit verbundenen Schwierigkeiten oder Freuden.

Als ich also im Hotel ankam fand ich eine Mail vor die eine liebe Teilnehmerin an das Hotel gesendet hatte mit Gruessen an mich. Das war total suess, lach leider verursachte es auch Heimweh.

So nun aber Schluss sonst seit ihr nur noch am lesen.

Samstag, Juli 19, 2008

23.10.2003

Erst mal beginne ich mit einer Korrektur. Ich bekam eine nette Mail, die mich darauf hinwies, dass Neuseeland nicht auf dem selben Laengengrad wie Afrika liegt. Das ganze war begleitet durch einen freundlichen Hinweis, der besagte: Hoffentlich merken nicht noch andere wie bloede diese Aussage war. Ich habe das ganze von einem Kiwi. Und da er von hier ist dachte ich mir der wird schon wissen was er erzaehlt. Nun ja, es bleibt immer noch der Tatbestand, dass die Sonne richtig heftig runterbrennt. Vielleicht liegt es ja an der saubereren Luft? Auf jeden Fall stimmt es Afrika liegt weiter oberhalb.

Sollte es noch mehr zu korrigieren geben meldet Euch nur. Ich nehme es dann bestimmt auf.

Heute konnte ich endlich mein Auto abholen. UND??? Was macht ein guter Deutscher dann als erstes?? RICHTIG, er waescht sein geliebtes neues Spielzeug! ;-)

Als ich den ganzen Staub endlich runter hatte kam tatsaechlich dieses lilafarbene Auto darunter hervor, das ich euch mit der letzten Mail gesendet habe.

Dann habe ich es gewachst. Das war dringend noetig da der Lack recht stumpf war. Ich finde, dass ich ihn wieder gut hinbekommen habe.

Ueber diese ganze Arie habe ich total vergessen zu Essen. Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spaet geworden war. Also rein ins Auto und zur Tankstelle. Der Tank war vollkommen leer. Ich habe ihn vollgetankt, lachfreuspringhuepf, fuer 35,- $.

Die niedrigeren Dieselkosten werden aber wie bei uns durch andere Abgaben wieder etwas ausgeglichen. Wenn man einen Diesel faehrt, muss man Kilometer kaufen. Ja, ich fand das auch sehr spassig. Mann geht zur Post, fuellt ein Formular aus und gibt an wie viele Kilometer man kaufen moechte. 10.000km kosten 256,- $.

Da ich noch 1000 gekaufte Kilometer habe brauchte ich nicht sofort welche zu kaufen.

Ich werde mir morgen erst mal 10.000 km kaufen.

Auch die Anmeldung des ist denkbar einfach. Jedes Auto bekommt, wenn es ins Land kommt, ein Nummernschild. Dieses behaelt es sein Autoleben lang.

Also bekommt man wieder ein Formular bei der Post und meldet sein Auto per Post an. Dafuer wird eine Gebuehr faellig, die aber, glaube ich, wenn ich es richtig verstanden habe, durch die Dieselgebuehr abgedeckt ist.

Das ist unbuerokratisch und denkbar einfach. Es geht natuerlich nur, weil hier man so eben 4 Millionen Menschen leben.

Ich werde jetzt was Essen.

22.10.2003

Heute gibt es nicht viel zu erzaehlen. Ich denke es wird jetzt auch ruhiger, zumindest solange ich noch hier im Raum Auckland bin.

Ich habe mich ausreichend mit Fruechten und Nuessen eingedeckt und bin zum Stanmore Beach gefahren. Das ist mein Lieblingsstrand, weil da die Baeume ihre Aeste bis weit ueber den Strand ausstrecken und somit habe ich die Wahl zwischen Sonne und Halbschatten.

Ich habe mich dort haeuslich niedergelassen und mein Buch weitergelesen. Von Zeit zu Zeit bin ich bis zu den Oberschenkeln ins Wasser. Es wird Zeit, dass ich meine Badehosen hierher bekomme.

Die Sonne brennt allerdings ziemlich heiss vom Himmel. Immerhin liegt die Nordinsel auf dem gleichen Breiten- oder ist es der Laengengrad? wie Suedafrika. Obwohl ich LS 20 benutze merke ich wie ich verbrenne. Ich muss mich unbedingt mit 30 oder hoeher eindecken. Ich wurde da auch schon mehrfach entsprechend vorgewarnt.

Heute bin ich frueher im Hotel weil es mir doch etwas zu heiss wurde und ich noch etwas erledigen musste, bzw. muss.

Ich hoffe das Wetter ist nicht zu kalt bei Euch.

Montag, Juli 14, 2008

21.10.2003

Gestern habe ich mir einen Wagen angesehen. Leider war er viel zu teuer. Zumindest hatte ich nicht soviel eingeplant. Das Problem ist einfach ich brauche einen grossen Wagen. Die Firmen verlangen, wie ich schon erwaehnte, dass man sein eigenes Werkzeug mit sich herum faehrt und auch mit dem eigenen Wagen zur Baustelle gefahren wird.

Heute habe ich das Auto dann gekauft. Ich konnte den Haendler noch mal um 2.000,- $ herunterhandeln. Jetzt kostet das Auto immer noch 12.000,- $. Der Freund meiner Nichte Jennifer meinte einmal zu mir als erfuhr, dass ich mir ein groesseres Auto kaufen wollte, ich wuerde mal wieder einen auf dicke Hose machen*grins.

Ingo, was wirst Du denn jetzt erst sagen wenn Du erfaehrst was das fuer ein Wagen ist?

Es ist ein Isuzu Bighorn Gelaendewagen, lange Version, mit 3.1 Liter Hubraum, Diesel, in blau-lila, Baujahr 94, Automatik, Klima, elektrische Fensterheber. Bevor ihr jetzt meint ich wuerde abdrehen, diese Autos werden immer so ausgeliefert. Es gibt hier immer nur die Vollausstattung. Selten mal ein Auto ohne. Und ich brauche ein Auto das Lasten transportieren kann. Ich kann ihn Ende der Woche abholen.

Das Gute an dem Wagen ist, dass er nagelneue Reifen hat, alle anderen Fahrzeuge hatten komplett abgefahrene Reifen. Die Batterie ist auch neu. Dann gibt es hier eine sogenannte Mechanik Versicherung. Die deckt Schaeden an den beweglichen Teilen am Fahrzeug ab. Dazu gehoeren auch die Bremsen und der Kuehler. Irgendwie auch die Scheiben. Diese Versicherung kostet fuer drei Jahre ca. 1000,- $. Die Versicherung wird nicht auf die Person sondern auf das Auto abgeschlossen. Die Versicherung laeuft noch zwei Jahre.

Alles in allem denke ich ein gutes Geschaeft. Und in Deutschland wuerde so ein Wagen, mindestens das doppelte kosten.

Gestern war ich wieder mal bei der Maklerin wegen der Wohnung in Orewa. Sie telefonierte dann mit der Vermieterin der Wohnung. Wir bekamen dieses mal einen Termin und ich hatte die Gelegenheit mich persoenlich vorzustellen. Die Vermieterin ist eine nette aeltere Dame. Ich kann mir die Wohnung am 30. von innen ansehen. Wenn sie mir gefaellt kann ich sie auf jeden Fall mieten.

Die Lage der Wohnung ist unglaublich gut. Sie ist nur eine Parallelstrasse vom Beach entfernt. Es sind so ca. 300 m. Der Beach selber ist ca. 1,5 km lang.

Wenn ich dann erschoepft von der Arbeit nach Hause komme, kann ich mir kurz die Badehose anziehen und ab geht es ins Wasser. Das ist fast so, denke ich mir, als ob der Urlaub immer Abends und am Wochenende beginnen kann.

Wenn alles so gut laeuft komme ich bestimmt erst mal nicht so schnell wieder.

Ein gutgelaunter und froehlicher Kay gruesst Euch.

Ach ja, den Tag habe ich heute auch zum Teil an einem Strand verbracht. Ich war das erst mal im Wasser. Zwar nur mit den Fuessen, aber das war klasse. Das Wasser ist nicht mehr soo kalt. Also die Badesaison kann beginnen.

19.10.2003

Der Tag fing ganz ruhig mit einem Besuch in der Kirche an. Es hat sich gelohnt frueher aufzustehen und in die Kirche zu gehen. Es ist eine nette kleine Gemeinde. Sicher werde ich das haeufiger tun. Ich verstand mind. zwei Drittel des Gottesdienstes. Das erstaunte mich sehr. Als ich in Kalifornien in die Kirche ging verstand ich so gut wie nichts.

Ich hoffe mal es ist so, dass mein Englisch besser geworden ist. Wahrscheinlich ist es auch so, denn die Unterhaltungen die ich fuehre werden immer fluessiger. Auch in der Kirche unterhielt ich mich noch ein wenig. Auf jeden Fall ist der Besuch der Kirche gut fuer mich, klar von meiner religioesen Einstellung, aber auch um das Englische besser zu verstehen. Das uebt ganz schoen.

Obwohl, eigentlich fing der Tag gar nicht sooo ruhig an. Ich bekomme immer wenn ich fruehstuecken will einen kleinen Zettel an der Rezeption; es gibt auch Uebernachtungen ohne Fruehstueck. Heute war der Hotelmanager selber an der Rezeption. Ploetzlich meinte er, dass das heute ja mein letzter Tag im Hotel waere. Ich war total erstaunt. Hatte ich denn alle Termine so durcheinanderbekommen. Ich dachte, dass ich noch eine Woche haette. Natuerlich fragte ich erst am nach ob das so stimmen wuerde. Ja, meinte er das ist mein letzter Tag. Na toll dachte ich, wie soll ich so schnell alles packen und dann noch in die Kirche. Fuer alle Faelle fragte ich nach ob ich noch eine Wochen verlaengern koenne. Er wollte in seinen Plan schauen ob das moeglich ist.

Ich ging erst mal fruehstuecken. Dabei rechnete ich dann durch, dass ich auf jeden Fall noch eine Woche habe. Nach dem Fruehstueck ging ich wieder zur Rezeption und teilte ihm mit, dass er einen Fehler in seinem Plan haben muss. Nach einigem hin und her bestaetigte sich, dass ich noch bis Samstag das Zimmer habe.

Heute habe ich mal die Westkueste von Auckland erforscht. Da ist es mehr wie im Dschungel. Regenwaelder bis zum Wasser hinunter. Die Buchten waren fuer neuseelaendische Verhaeltnisse echt ueberlaufen. In der einen Bucht, sie mag so ca. 500 - 800m breit sein, tummelten sich mindestens 20 Menschen. Da wusste ich gar nicht wo ich hintreten sollte*smile.

Dabei fuhr ich unglaubliche Serpentinen, die waren zum Teil so eng, dass keine zwei Autos aneinander vorbeipassten. Dann ging die asphaltierte Strecke auch noch in eine Grandstrasse ueber. Da habe ich mir einen Gelaendewagen gewuenscht. Bergab musste ich total langsam fahren, weil ich beim Bremsen immer noch ein ziemliches Stueck rutschte. Leitplanken kennen sie zwar, aber die finden nur sehr selten Verwendung. Auf den Autobahnen gibt es auch nur eine Art Zaun als Abgrenzung. Und das wohl auch nur, damit dort keiner wendet. Die Kiwis sind bei der Auslegung der Verkehrsregeln sehr flexibel.

Wie ihr lesen koennt, ich bin wieder heil im Hotel angekommen.

Noch eines zum Schluss. Das Wetter wird immer waermer und waermer. Heute lief ich den ganzen Tag in kurzer Hose herum. Ueberhaupt ist die Kleiderordnung hier sehr lax. Es stoert keinen wie immer man sich hier kleidet. Sehr viele laufen staendig barfuss herum, auch in den Geschaeften oder Banken.

Noch ein Grund sich Wohlzufuehlen.

Samstag, Juli 12, 2008

17.10.2003

Der Tag begann sehr gut, denn der Koch variierte das Fruehstueck wieder einmal und es gab Tomaten zum ueblichen dazu.

Dann bin ich zu Ingo rausgefahren um mich noch einmal wegen eines Autos mit ihm zu unterhalten. Da hatte ich dann auch die Gelegenheit meinen Lebenslauf und meine Bewerbung abzuaendern und auszudrucken. Es macht immer einen besseren Eindruck wenn man alles sauber dabei hat.

Um es nicht zu spannend zu machen: Ich kann dort anfangen sobald mein Werkzeug und meine Maschinen aus Deutschland eingetroffen sind. Hier in Neuseeland verlangen die Firmen, dass man sein eigenes Werkzeug und die Maschinen mitbringt.

Zum Glueck habe ich in Hamburg eine superfleissige Frau die das alles noch neben ihrer Arbeit managt.

Natuerlich werde ich zu Anfang nicht soviel verdienen, aber das war klar.

Die beiden Chefs dort sprechen ein gutes und verstandliches Englisch und baten von sich aus darum sie zu unterbrechen wenn sie zu schnell reden.

Sie waren sehr an meiner Erfahrung im Bereich Badsanierung interessiert. Sie sprachen mich auch darauf an, wenn man sich selbstaendig machen moechte und man wuerde sich dann noch verstehen, das man dann auf der Basis Subunternehmer zusammenarbeiten koenne. Aber immer langsam. Erst mal muss ich mich zurechtfinden.

Dann war ich wieder beim Zahnarzt. Meine Zaehne spinnen ein wenig. Es muss da jetzt leider einiges gemacht werden.

In der Naehe meines, hoffentlich, zukuenftigen Wohnortes gibt es ein Geschaeft das heisst Fruit World. Es ist unglaublich welch frische Waren die dort haben. Ich habe mich erst mal mit Obst eingedeckt. Schliesslich brauche ich Vitamine. Der Geschmack ist so unglaublich gut, dass es kaum zu fassen ist. Als ich darueber mit meinen Zahnarzt sprach bestaetigte er mir das und meinte: Leider wird das zur Gewohnheit und man merkt gar nicht mehr was fuer ein Glueck man hat".

Es gibt ein Obst das ich in Deutschland noch nie gesehen habe. Es nennt sich Chinesische Birne. Sie sieht auch aus wie eine Birne, nur viel heller von der Farbe. Und dann erst der Geschmack, klar sie schmeckt auch nach Birne, aber dann???? Ich wuerde sagen die zweite Geschmacksrichtung ist Stachelbeere und Brombeere ist auch drin.

Die Tomaten haben nicht nur einen guten Geruch, sie schmecken auch genauso. Und das Beste, Obst ist nicht sehr teuer.

Davon kann man sich sehr gut ernaehren. Ich freue mich schon jetzt darauf endlich wieder selbst zu kochen. Hier ist alles so frisch, da muss man einfach selber kochen.

Ich weiss jetzt gar nicht mehr ob ich von dem Buch geschrieben hatte, dass ich gekauft hatte, aber ich denke schon.

Heute war ich im Buchshop und habe mir die beiden ersten Teile gekauft. Das erste Buch hatte ich mit vier anderen fuer 20,- $ gekauft. Jedes der Buecher hat jetzt einzeln 16,95 $ gekostet. Das dachte ich mir schon nachdem ich sah, dass der erste Teil auf der Liste der 100 meistgelesenen Buecher steht.

Es nuetzt aber alles nichts. Ich muss diese Buecher lesen. Das erste habe ich jetzt gleich angefangen, es ist genauso spannend geschrieben wie das Dritte.

An der Rezeption sitzt haeufiger mal ein junger Mann der mich immer fragt was ich so gemacht habe, das trainiert ungemein und es faellt auch leichter mit einem Juengeren zu sprechen. Er war ganz erstaunt als er mich mit den Buechern sah und fragte mich ob ich gerne lesen wuerde. Lach, klar ohne Buecher wurde ich vermutlich sterben.

So meine lieben, wie ich heute las ist es kalt in Deutschland, aber es schien ueberwiegend die Sonne. Geniesst das Herbstwetter.

Hier war es heute bewoelkt, aber es regnete nicht und es waren bestimmt 17 Grad.

Mittwoch, Juli 09, 2008

16.10.2003

Gestern geriet ich so richtig in Schweiss. Ingo, der Kfz-Mechaniker, rief mich an und fragte ob ich immer noch einen Job suchen wuerde. Klar sagte ich ja. Er gab mir eine Nummer von einem Plumber. Den rief ich dann an. Es ist unglaublich schwer in Englisch zu telefonieren. Es ist einfacher wenn man den anderen vor sich hat. Wir vereinbarten einen Termin und trafen uns. Da das richtig ueberraschend kam, geriet ich echt erst mal ins schwitzen. Dann verlief das Gespraech richtig entspannt. Leider hat er sich noch nicht wieder gemeldet. Die waren echt lustig und entspannt. Keine der grossen Firmen.

Heute habe ich ein Vorstellungsgespraech bei einer grossen Firma, die auch zwei Deutsche beschaeftigt. Mal sehen was daraus wird.

Ansonsten habe ich den Tag damit verbracht weiter nach einer Wohnung oder einen Haus zu suchen und natuerlich nach einem Auto.

Da das Wetter zur Zeit echt klasse ist, verbringe ich die Wartezeiten meisten am Strand.

Ihr koennt mir mal die Daumen druecken. Am 30. wird ein Appartement frei und ich hoffe, dass ich es mieten kann.

Gestern bin ich durch einen Teil Aucklands, North Shore, geschlendert der mich total an Poeseldorf erinnert hat. So was von snobistisch. Es waren nur die "Schoenen und Reichen" unterwegs. Nein, da moechte ich nicht mal tot uebern Zaun haengen.

15.10.2003

Leider komme ich mit der Wohnungssuche und dem Autokauf nicht so recht weiter. Das Problem ist einfach, dass in Neuseeland ueber 70% in Eigenheimen leben. Daher gibt es natuerlich nicht so viele Mietswohnungen oder Mietshaeuser. Na ja, es gibt schon einige, nur dann bezahle ich soviel fuer die Miete, dass ich hier nichts mehr zum Leben habe. Und die Schafe sind bestimmt sauer wenn ich mich immer zum Grasen dazugeselle.

Dafuer scheint seit drei Tagen die Sonne satt vom blauen Himmel herunter.

Ich sass am Strand und habe ein Buch gelesen. HERRLICH.

Es waren einige Spaziergaenger unterwegs, sodass es auch nicht an Unterhaltung mangelte.

Leider musste ich heute zum Zahnarzt. Ausgerechnet hier bricht mir eine Bruecke. Tja, wie das Leben so spielt. Da muss jetzt eine neue rein. Immerhin wurde mir der Zahnarzt empfohlen. Er ist, wie kann es auch anders sein, ein Deutscher. Was sehr hilfreich war, da ich sonst kaum verstanden haette was so alles gemacht werden muss.

Irgendwie duzen sich hier immer gleich alle. Das kommt natuerlich meiner Mentalitaet voll zugute.

Am Freitag habe ich ein Vorstellungsgespraech in einer Firma. Denke wenn wir uns ueber den Lohn einig werden dann muss ich wohl so in ca. zwei Wochen arbeiten. Zum Glueck stimmt es nicht, dass man auch am Samstag arbeiten muss. Im Gegenteil, der eine Klempner mit dem ich telefonierte, arbeitet sogar Freitags nicht. Dafuer unter der Woche etwas laenger. Klingt zumindest nicht soooo schlecht.

14.10.2003

Gestern kam ich nicht mehr zum Schreiben, da es sehr spaet geworden war.

Erst habe ich den Tag damit verbracht mir Haeuser anzusehen. Wenn man hier zum Real Estate Agent geht bekommt man eine Liste mit Haeusern. Die kann man sich von Aussen ansehen. Wenn einem eines oder mehrere gefallen macht man einen Termin aus und man kann das Haus von Innen sehen.

Leider waren die Haeuser in meiner Preisklasse alles Bruchbuden. Ich wollte so ca. 150,- - 250,- $ die Woche ausgeben. Entweder waren die Haeuser alt und schimmelig oder sie gingen einigermassen, dafuer schwamm das Grundstueck im Wasser.

Ab ca. 350,- $ Dollar fangen dann die "normalen" Haeuser an.

Eines gefiel mir sehr gut. Leider waren die Eigentuemer wohl nicht so davon angetan das Haus an einen deutschen Single zu vermieten. Morgen bekomme ich dann Bescheid, ob es was wird.

Auch ein zweites Haus kam in Frage, nur gefiel mir die Lage nicht so. Mal sehen. Morgen weiss ich mehr.

Dafuer faengt es jetzt langsam an, dass ich Leute treffe die ich mag, bzw. die ich gerne in meiner Umgebung mag.

Ich habe gestern Thomas und Siggi kennengelernt. Die wohnen dort auch in der Gegend und haben mich gleich eingeladen sie doch Abends zu besuchen. Das war ein schoener Abend. Sie sind beide 32 und leben seit zwei Jahren in Auckland. Wenn das mit dem Haus doch noch klappen wuerde, dann waeren wir nicht weit voneinander entfernt. Was beide sehr gut fanden. Sie helfen mir auch wenn ich was brauche oder nicht richtig verstehe.

Heute habe ich dann noch einen deutschen Kfz-Mechaniker kennengelernt. Er heisst Ingo. Er hat eine eigene Werkstatt und will sich mal fuer mich umhoeren, ob er ein geeignetes Auto fuer mich findet. Da habe ich auch mehr vertrauen als zu. Wir haben uns gleich gut verstanden. Er gab mir dann ploetzlich seine private Nummer und meinte wenn ich was uebers Wochenende braeuchte kann ich ihn gerne anrufen.

Er wohnt auch in der Naehe von Thomas und Siggi, nur eine Strasse weiter. Sie kennen sich aber nicht. Meinen Einwanderungsberater duze ich inzwischen auch. Seine Frau moechte gerne, sollte ich mich hier in ca. 6 - 12 Monaten selbstaendig machen, dass ich ihr Badezimmer mache. Mit Whirlpool.

So langsam fange ich an hier zu leben.

Ich habe heute auch mein Bankkonto eroeffnet. Es ist echt schwer wenn man immer nur die Haelfte versteht. Aber ich habe nun mein eigenes Konto hier. Das geht eigentlich erst wenn man die Aufenthaltserlaubnis oder die Arbeitserlaubnis hat, aber durch die Vermittlung meines Einwanderungsberater, der Einfachheit halber werde ich ihn ab jetzt bei seinem Namen "Peter" benennen, habe ich das Konto schon jetzt eroeffnen koennen.

Jetzt brauche ich nur noch ein Haus und ein Auto, ach ja, und besser auch einen Job.

Samstag, Juli 05, 2008

12.10.2003

Ich glaube, nein ich weiss, das war heute der bisher schoenste Tag. Das Wetter war trocken und angenehm warm, wenn auch nicht die Sonne schien.

Ich hatte beschlossen mir heute mal die Wohnungslage, bzw. die Hauslage im noerdlichen Bereich anzusehen. Zu verkaufen haben die einiges, aber ich will, und ich kann, kein Haus oder ein Appartement kaufen.

Dafuer war die Gegend um so schoener. Ich habe herrlichste Straende, wunderschoene Buchten und einen traumhaften Park mit ewig langen Strand gefunden.

Gerne wuerde ich dort irgendwo wohnen, aber wie schon gesagt zum Mieten habe ich nichts gefunden.

Eine dieser Buchten habe ich erwandert. Erst am Strand entlang, dann die Steilkueste laengs bis zur naechsten Bucht. Einfach traumhaft. Dann bin ich oben an der Steilkueste zurueck, durch wunderbare Farne und schoenster Vegetation.

Als ich so gegen 15:00 Uhr etwas Hunger bekam setzte ich mich auf eine Bank in einer Bucht, ass ein wenig Kornkekse (wir erinnern uns, ich war im Bioladen) und beobachtete das Treiben. Es war wie aus dem Bilderbuch. Das Wasser war gruen, ist es uebrigens hier ueberall, wie in der Suedsee. Im Hintergrund fuhren riesige Containerschiffe vorbei, in der Mitte segelten diverse kleine Boote mit weissen Segeln und am Strand spielten Kinder, Hunde und einige Spaziergaenger waren unterwegs. Des weiteren surften ein paar Wagemutige auf den hohen Wellen. Ich glaube ich sass dort mehr als eine Stunde, fasziniert von dem Geschehen, der sauberen nach Salz schmeckenden Luft und dem Rauschen des Meeres.

Spaeter kam ich dann an den erwaehnten Park mit Strand. So was von schoen. Ich bat ein junges Ehepaar mit Kind, ein Foto von mir mit dem unglaublichen Hintergrund zu machen. Die Frau erklaerte sich sofort dazu bereit. Danach fragte sie mich woher ich komme. Wir haben uns eine Weile unterhalten, wobei die Unterhaltung in etwa so ablaeuft: Die Leute reden und ich verstehe auch sehr viel. Dann versuche ich Saetze zu bilden, meisten indem mir die Leute dann helfen. Aber es geht und es macht Spass. Ich bin mir sicher, dass ich es schon erwaehnt habe, ich liebe diese freundliche Art der Neuseelaender.

Spaeter fuhr ich noch ein wenig weiter in den Norden, aber auch dort war nicht zum Mieten zu finden. Ich werde wohl doch ein Agentur einschalten muessen.

Als ich mich auf den Heimweg machte fing es wie aus Kuebeln an zu schuetten. Das hatten wir schon die ganze Nacht ueber gehabt. Das war so heftig, dass der Regen durch das nur einen Spalt weit geoeffnete Fenster hereingedrueckt wurde.

So langsam artet das hier wirklich zu meinem persoenlichen Tagebuch aus. Also kein Hemmungen, wen es nerven sollte einfach Bescheid sagen. Ich werde sie oder ihn dann aus dem Verteiler nehmen. Das musste ich noch einmal erwaehnen um vor meinem Gewissen Ruhe zu haben, dass mich immer wieder fragt ob es alle interessiert. Das es viele interessiert weiss ich, danke dafuer.

Hier ist uebrigens zur Zeit die Hoelle los. Es ist Rugby World Cup. Das ist hier wichtiger als Fussball bei uns. Wen es interessiert die Kiwis haben die Italiener in ihrem ersten Spiel 70 zu 7 vom Platz gefegt. So was muss man hier wissen, dann alle sprechen einen darauf an.