Montag, Juli 28, 2008

31.10.2003

Erst mal eine Erklaerung, warum ich das hier in mehreren Teilen schreibe. Ich weiss nicht woran das liegt, aber es gibt eine Tastenkombination die loescht mir von Zeit zu Zeit den Text und das obwohl ich ihn zwischenspeichere. Da ich keine Ahnung habe warum und ich nicht alles noch mal schreiben will, was ich schon mehrmals musste, schreibe ich halt mehrere Mails. Kann sein, dass es nur zwei werden, es koennen durchaus auch drei werden, je nachdem ob ich Lust habe ausfuehrlich zu schreiben oder nicht.

Ich bei Ingo und schreibe auf seinem Laptop weiter. Das Wetter war zu schoen und da bin ich einfach mal an den Strand. Es sind hier selten mehr als 20 Minuten bis zum Beach.


Fortsetzung:

Inzwischen waren so viele Busse angekommen, dass ich einfach weiter musste.

Ich fuhr zu einer weiteren Bucht, Te Hapua. Da war ich dann endlich ganz alleine. Es war so schoen, wenn ich poetisch veranlagt waere haette ich hier mit Sicherheit schon einige Gedichte oder romantische Verse geschrieben.

Ich ging die Bucht bis zum rechten Ende, dort kam ich nicht weiter, weil ein Fluss den Weg versperrte. Also machte ich mich auf die linke Seite zu erkunden. Dort ragten Felsen ziemlich weit ins Meer hinein. Ich kletterte um einen Vorsprung herum und ging ein Stueck weit auf den Felsen. Es sah jetzt so aus, als ob ich mitten im Wasser waere. Die Wellen waren so im Schnitt um die 2 m hoch. Das Wasser umspielte den Felsen auf dem ich stand. Natuerlich machte ich davon Bilder. Ich packte meinen Fotoapparat wieder in den Rucksack und genoss noch ein wenig die brausende See. Ich hatte keine rechte Lust wieder zum Strand zu gehen, weil dort inzwischen die Touribusse angekommen waren und eine laute Horde den Strand ueberzog.

Ploetzlich tuermte sich vor mir eine Welle auf. Mir stockte in dem Moment regelrecht der Atem. Ich denke die war bestimmt so 4 - 5 m hoch. Das wird jetzt sehr nass und oh Shit meine Kamera dachte ich, das mein Leben evtl. gefaehrdet sein koennte daran dachte ich in dem Moment nicht. Zum Glueck brachen die ersten Felsen die Welle soweit, dass mich das Wasser nur noch bis ueber die Knie umspuehlte. Der Sog aber war ziemlich heftig. Ich stand mit meinen Outdoorschuhen sehr fest auf dem Felsen und hatte einen guten Stand. Allerdings kam gleich darauf die naechste hohe Welle. Da hatte ich es sehr eilig von den Felsen zu kommen. Da die Schuhe komplett durchnaesst waren musste ich keine Ruecksicht darauf nehmen ob sie nass werden.

Als ich den Strand erreichte kamen mir 3 Leute entgegen. Sie sagten mir, dass es so ausgesehen haette als ob es mich ins Meer gezogen haette, da ich so schnell hinter den Vorsprung verschwunden war. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit dem einen, er ist Englaender, und er meinte das war sehr gefaehrlich. Da musste ich ihm zustimmen, nur hatte ich mir vorher keine Gedanken darum gemacht. Jetzt werde ich etwas vorsichtiger sein. Es war trotzdem aufregend und ein kleines Abenteuer.

Die Touribusse fuhren weiter und ich wusch meine Socken und Schuhe aus.

Als ich so dasass und darauf wartete, dass zumindest das meiste Wasser aus den Schuhen lief kam ein kleines gelbes Auto. Es war der Ami vom Cape. Wir unterhielten uns eine Weile. Auch ueber die Politik seines Landes. Er war sehr dafuer was da geschah. Es ist fuer mich schon schwer genug, sich in englisch ueber allgemeines zu unterhalten, ueber Politik ist es fast unmoeglich. Trotzdem bekamen wir es irgendwie hin. Er vervollstaendigte einfach meine Saetze. Wenn ich etwas nicht verstand fragte ich nach.

Leider musste ich weiter da ich noch einen Werkstatttermin bei Ingo am naechsten Tag hatte.

Der Ami, er heisst Zdravko, fuhr weiter und ich packte meine Sachen zusammen.

Auf dem Rueckweg kam ich an einem Schild vorbei, dass zu einer weiteren Bucht wies. Kurzentschlossen fuhr ich dorthin. Und wen traf ich da? Richtig Zdravko.

Er fragte mich ob ich Lust auf einen Walk zum Beach habe. Es waeren zu Fuss so ungefaehr 40 Minuten. Diese Bucht lag nicht am Beach, sondern an einem Flusslauf. Auf der rechten Seite tuermten sich hohe Sandduenen auf, so wie man sie von Afrika oder der Atlantikkueste Frankreichs kennt. Auf der linken Seite zog sich der Regenwald laengs. Der Flusslauf war so ca. 20 - 30m breit und sehr flach. Ich zog mir meine nassen Schuhe an und los ging es. Es war das bisher schoenste Erlebnis das ich bis dahin hatte, ja sogar bis heute habe. Die Sonne schien heiss vom Himmel, die Luft duftete frisch nach gruener Vegetation, dazwischen die Hitzwellen der Duenen und unter den Fuessen der kuehle Flusslauf. Wir unterhielten uns ueber alles moegliche. Ich hatte ihn gebeten mich zu verbessern wenn ich Fehler machte und er tat es.

Am Beach war noch nicht Schluss. Wir gingen am Beach weiter und er sammelte Muscheln fuer seine Freundin.

Wir waren uns einig, wenn wir den gleichen Weg gehabt haetten waeren wir zusammen weitergereist. Dann ging es den Weg zurueck. Er legte ein ziemliches Tempo vor. Er ist 25 und durchtrainierter Bergsteiger. Trotzdem war es ein reines Vergnuegen. Bitte entschuldigt, dass ich nicht bessere Worte finde.

Fortsetzung folgt

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