Donnerstag, Juli 31, 2008

03.11.03

Ich denke mal wir waren so ca. 2 – 3 Stunden unterwegs bis wir wieder in der Bucht ankamen.

Ich war etwas erschoepft, aber fuehlte mich trotzdem richtig gut. Bei unseren Autos trafen wir ein Paerchen, dass aus Deutschland kam. Jetzt war ich mal in der Lage zu helfen. Sie sprachen noch schlechter Englisch als ich und waren mit den Fragen von Zdravko etwas ueberfordert. Dabei gab er ihnen nur Tipps wohin sie gehen sollten und das sie sich gut eincremen muessten.

Wir tauschten noch unsere E-Mail Adressen aus und dann fuhr mein neuer Ami-Freund von dannen.

Ich wusch noch meine Schuhe aus als ein Wagen ankam. Es war ein Paar aus Israel. Ganz nach Landessitte wurden sie sofort von mir in ein Gespraech verwickelt. Er ging dann die Duenen hoch, worauf sie keine Lust hatte. Wir unterhielten uns noch weiter und ich erzaehlte ihr von Miriams Reise nach Israel. Dann sprachen wir noch ueber die gefaehrlich Situation in ihrem Land. Miriam hatte es mir schon erzaehlt gehabt, dass die juengeren eigentlich nur Frieden wollen. Die junge Frau bestaetigte mir dieses. Sie meinte das waere auch der Grund, dass sie hier Urlaub machen wuerden Auf dem Weg in den Sueden kam ich an drei Backpackern vorbei. Klar nahm ich auch diese mit. Das war keine sooo gute Entscheidung. Sie waren sehr nett. Sie kamen aus Kanada und waren noch recht jung. Leider hatten sie wohl laenger keine Waschgelegenheit gehabt. Mit anderen Worten sie stanken. In der naechsten groesseren Stadt habe ich sie abgesetzt.

Es ist jetzt leider so, dass mein Auto auch heute noch etwas nach diesem Dreck und Schweiss riecht.

Ich fuhr dann weiter Richtung Suedwesten, ich wollte am Meer zurueck nach Auckland. Endlich hatte ich wieder Handyempfang und rief Ingo an und verschob meinen Termin auf Freitag.

Jetzt konnte ich mir in aller Ruhe ein Motel suchen. Ich fand dann eines mit grossem Apartment und Aussicht aufs Meer.

Den ganzen Tag ueber hatte ich ausser dem Fruehstueck lediglich ein paar Cracker gegessen. Ich hatte aber keinen Hunger und ging so ins Bett.

Das Fruehstueck am naechsten Morgen war so schlecht, dass ich nur die Eier und die Tomaten ass.

Ich bin die Kueste entlang gefahren bis nach Kohukohu, dann mit der Faehre nach Rawene uebergesetzt. Hinter meinem Wagen stand ein kleiner total mit Blumen bemalter gruener Wagen. Er war mit mind. 5 jungen Leuten besetzt. Wie die da alle reinpassten ist mir bis jetzt unverstaendlich.

Ich kam in den Kauriforest. Ich bog ab um im Wald einen Wanderweg zu finden. Mitten im Wald stand eine Huette. Dort konnte man aus Kauriholz geschnitzte Kunst kaufen. Der Inhaber war ein Hollaender der 1961 in Neuseeland eingewandert war. Das war lustig, wir unterhielten uns lange. Dann wollte ich zum Wasserfall wandern. Das sollten nur 30 Min. hin und zurueck sein.

Da meine Outdoorschuhe noch nass waren ging ich in meinen Turnschuhen los. Der Weg war auch leicht und gut zu gehen. Der Wasserfall war schoen mitten im Wald gelegen. Ich kletterte bis ganz nahe an ihn heran.

Jetzt hatte mich doch wieder das Wanderfieber gepackt. Ich beschloss den Trampelpfad weiter zu folgen, der auf der anderen Seite des Flusses im Wald verschwand.

Er fuehrte bergauf am Wasserfall vorbei, sodass man dann oberhalb wieder rauskam. Jetzt konnte ich den Wasserfall von oben sehen, ja sogar bis zur Kante klettern.

Nun wollte ich es endgueltig wissen. Ich ignorierte den Pfad und kletterte den Bachlauf hinauf. Es war ziemlich steil und sehr glischtig. Zum Teil musste ich ueber riesige Felsbrocken klettern. Ich gebe zu fuer einen erfahrenen Bergsteiger waere das eine Lachnummer gewesen, ich aber bin noch nicht mal gut trainiert.

Es ging so ca. 200m so weiter, dann war ploetzlich Schluss. Eine Felswand, nicht sehr hoch aber steil, versperrte mir den Weg. Ich versuchte dort raufzuklettern, aber mein schlechtes Schuhwerk und meine mangelnde Uebung als Bergsteiger liessen mich immer wieder abrutschen. Ich musste den ganzen Weg also wieder zurueck. Jetzt fragte ich mich allerdings wie ich denn bitte dort heraufgekommen war. Ich weiss, dass es abwaerts immer schwerer ist, aber so schwer????? Na ja, ich kam heil wieder unten an. Ich hatte immer noch nicht genug. Den Pfad wollte ich jetzt doch erkunden. Und es lohnte sich. Es ging ueber kaum erkennbare Pfade mitten durch den Kauriforest. Der Kauri ist beeindruckend in seiner Groesse und Schoenheit.

Nur mein vollkommen falsches Schuhwerk behinderte mich.

Nach ungefaehr 2,5 Stunden kam ich wieder beim Hollaender an. Ziemlich erschoepft, aber vollkommen gluecklich. Ich verbrachte bestimmt noch einmal 1-2 Stunden bei ihm.

Beim Durchfahren des Waldes kam ich an eine Stelle wo scheinbar ein besonderer Kauri zu besichtigen war. Ich stieg aus und ging den Pfad entlang. Es waren nur lockere 2 Min..

Es war erstaunlich, ein riesiger dicker Kauri stand dort. Ein Heiligtum der Maori. Der Baum heisst Tane Mahuta, der Koenig des Waldes. Er ist ca. 20m hoch und hat einen Stammdurchmesser von 4,5m. Es hatte was, wie in der Kirche, unter solch einem, 2000 Jahre alten, Baum zu stehen. Auf einmal merkte ich, dass ich hungrig war. Ich kaufte mir an der Strasse Pommes, nahm sie mit zum Baum, setzte mich unter ihm und ass sie in andaechtiger Stille. Sorry, wenn ich das so schreibe, es war aber ein andaechtiges Gefuehl. Und ich war alleine. Waehrend ich so dasass und den Baum ansah kam ein wunderschoener Vogel angeflogen. Er sah aus wie ein bunter Papagei. Er hatte rot, gelb und gruen als Hauptfarben. Es war ein schoener friedlicher Augenblick. Dann kam ein Paerchen. Sie sahen den Vogel nicht. Als sie weiterwollten tauchte er wieder auf. Ich machte sie darauf aufmerksam, besonders sie freute sich und bedankte sich im nachhinein noch mehrmals.

Dann kamen mehr Leute und ich ging zum Auto und fuhr weiter.

Noch ein Wort zur Strasse. Sie windet sich durch den Forest. Die Baeume wachsen bis an die Strasse heran. An einer Stelle geht sie zwischen zwei grossen Kauris durch.

Als es dunkel wurde kam ein Schild: Kauri-Museum. Ich dachte, dass waere ein guter Abschluss und fuhr in die Richtung. Ich wollte mir ein Hotel in der Naehe suchen und am naechsten Tag ins Museum. Nur drei Haeuser neben dem Museum war ein B&B. Ich also hin. Zum Glueck war ein Zimmer frei. Es kostete nur 90,- $. Dafuer bekam ich ein kleines Paradies. So ein Luxus. Ein riesen Zimmer, mit 2 Betten und Altenglischen Moebeln. Ein grosses modernes Badezimmer und ein Fruehstueck nach Wunsch. Ich ass dort am Abend noch ein Steak mit Kartoffelecken und frischem gruenen Spargel. Es war unglaublich lecker. Das Wirtsehepaar war sehr nett. Beim Essen unterhielt sich jeder mit jedem. Dann stand einer auf und spielte ein wenig auf dem Klavier. Es war etwas verstimmt, was der guten Atmosphaere aber keinen Abbruch tat.

Ich habe geschlafen wie im siebten Himmel. Wie schon gesagt, das Fruehstueck konnte ich mir aussuchen und es war wie alles im Hotel sehr gut. Und es gab einen PC*freu.

Dann war ich im Museum. Es war sehr liebevoll gemacht. Trotzdem stimmte es mich traurig, erzaehlte es doch die Geschichte der Ermordung der wunderschoenen Jahrtausendealten Kauris. Auf der anderen Seite muss ich sagen, ich habe noch nie so schoen gemasertes Holz gesehen. Von der Seite her kann ich es verstehen. Doch meistes wurde es als simples Bauholz genutzt.

Da mein Hotel direkt neben dem Museum war konnte ich mir alles ansehen bevor die Touribusse ihre Ladung ausschuetteten. Ich hatte auch noch Gelegenheit mich ein wenig zu unterhalten. Mein Englisch wird immer fluessiger. Es fehlt noch sehr, sehr viel, aber es wird immer besser.

Dann bin ich zurueck nach Orewa und habe mir dort ein Apartment in Orewa gemietet.

Am naechsten Tag, es war der Freitag, habe ich mein Auto in die Werkstatt gebracht. Es war nichts wildes. Ich brauche ein neues Radio, die japanischen haben weniger Frequenzen als wir und daher kann man damit nur 2 Sender empfangen, und eine Funkfernbedienung mit Alarmanlage, da sonst die Versicherung zu teuer wird.

Ich fuhr dann nach Sandringham. Dort gibt es eine deutsche Baeckerei. Endlich mal wieder richtiges Brot!!! Da Ingo soviel fuer mich macht und ich auch seinen PC benutzen kann habe ich ihm ein Brot mitgebracht. Dann noch etwas zum Belegen gekauft und schon war die Welt wieder ein Stueckchen schoener und besser.

Als ich wieder im Motel war habe ich meine Schuhe ausgezogen und bin ueber die Strasse zum Strand gegangen. Dort bin ich lange Zeit im Wasser laengs.

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