Sonntag, Juli 27, 2008

31.10.2003

Es geht weiter. Ich war in der Naehe des alten Hotels. Da habe ich gleich die Gelegenheit wahrgenommen, bin rein uuuuund jetzt schreibe ich Euch wieder.


Also der Reihe nach:

Am Montag habe ich das Hotel verlassen und kam mir auf einmal ganz verlassen vor. Egal wie wenig einladend das Hotel auch ist, es war zu einer vertrauten Umgebung geworden. Dann dachte ich mir aber was soll’s. Du bist nicht in Neuseeland um in einem Hotel zu vergammeln, erst recht nicht wenn es nicht so die gute Bleibe war und ist.

Ich fuhr Richtung Norden. laechel, die Strecke war mir nur zu bekannt.

Als erstes sah ich mir die Piroa Falls an. Ganz nett, aber nur ein kleiner Wasserfall. Klar fiel da Wasser runter, das tut es aber auch wenn ich zu doll in der Wanne plansche. War trotzdem nett anzusehen.

Ausserdem kam mir die Bewegung sehr gelegen.

Als naechstes sah ich die Whangarei Falls. Nur so am Rande, Wh wird wie ein F ausgesprochen. Es ist Maori. Also heisst es ausgesprochen Faen gae rei. Diese Wasserfaelle waren schon beeindruckend. Vor allem der Grosse. Er ergiesst sich ueber ca. 40 m in die Tiefe. Dort ist ein tiefer Kessel entstanden, in den man runterklettern kann. Das habe ich natuerlich auch gemacht. Neuseeland ist zu recht ein Land des Sports und der Rekorde. Es macht einfach nur Spass durch diese urwuechsige Natur zu gehen.

Als ich weiterfuhr fing es leider an zu regnen. Ich war ziemlich allein unterwegs. Es ist ja erst Vorsaison und daher zum Glueck ruhig. Irgendwann kam ich an einer kleinen einsamen Kneipe vorbei. Ein Stueck dahinter kamen mir zwei Backpacker entgegen. Sie hielten ein Schild hoch, aber ich fuhr weiter. Dann auf einmal dachte ich an Miriam, die ja durch Australien gereist ist und manchmal halt auch im Regen. Da habe ich spontan gewendet und die beiden aufgepickt. Das stellte sich fuer mich als ein Gluecksfall heraus. Es war ein Paerchen aus den USA, aus North Virginia. So musste ich die ganze Zeit englisch sprechen, es ging auch ganz gut. Die beiden wollten zu einem Ort der Paihia heisst. Er lag westlich zu der Route die ich fahren wollte. Egal, ich fuhr die Beiden bis zu ihrem Hostel. Sie waren echt nett und dankbar. Als ich weiterfuhr leuchtete ploetzlich ein rotes Warnlicht auf. Ich fuhr brav links ran und versuchte meinen Mechaniker zu erreichen. Nur leider war ja Feiertag. Da war ich wieder gefrustet und hatte etwas Heimweh. Zum Glueck hatte ich aber auch Ingos private Nummer. Es stellte sich heraus, dass ich die Meldung ignorieren konnte, weil sie gar nicht fuer den Dieselmotor, sondern fuer den Benziner gedacht war. Tja bloede Technik wenn in alle Autos die selben Armaturen eingebaut werden.

Es wurde schon langsam dunkel, ich wollte aber noch ein wenig weiterfahren. Endlich kam ich am Ninety Miles Beach an. Gleich am Anfang fand ich ein B&B (Bed and Breakfast). Ganz gemuetlich in einem Privathaus. Es liegt am Lake Ngatu. Ich war der einzige Gast. Falls ich es noch nicht sagte: Gelobt sei die Vorsaison. Ich war so muede, dass ich gleich ins Bett ging. Alles war neu und total sauber. Ich hatte ein riesiges King Size Bett fuer mich alleine.

Als ich aufwachte prasselte der Regen nur so herunter. Da es sooo gemuetlich war ueberlegte ich ob ich nicht da einen Tag verbringen sollte. Ich entschied mich dagegen. Schliesslich wollte ich was vom Land sehen. Unten erwartete mich ein richtig ueppiges Fruehstueck. Das Ehepaar war sehr gespraechig und so wurde es ein richtig schoener Tagesanfang.

Ich fuhr zum Ninety Miles Beach. Er ist wirklich 90km lang. Davon kann man ca. 20km mit dem Auto befahren. Apropos Auto, der Kauf hat sich echt gelohnt. Schon Gestern auf den Schotterpisten war ich mehr als nur froh einen Gelaendewagen zu haben.

Ich fuhr so ca. 4 - 5 km am Strand lang. Dann kehrte ich um und fuhr auf der Strasse weiter. Das hatte zwei Gruende: 1. Ich bin kein Freund davon die Natur zu ruinieren. 2. War ich mir unsicher ob nicht doch die Flut kommen und mein schoenes Auto Schaden nehmen koennte.

Bis zum Cape Reinga, das ist die aeusserste Nordspitze New Zealands, sind es ca. 90 km. Was ja der Name Ninety Miles Beach schon aussagt. Die letzten 20km sind reine Schotterpiste. Sie ist mit einem normalen Auto befahrbar, hat aber so viele Schlagloecher, dass sie nur langsam fahren koennen. Mit meinem Landie war das kein Problem. Dieses Auto ist eh erstaunlich, egal ob Serpentinen oder Schotterpiste oder Serpentinen mit Schotterpiste, oder Gelaendefahrt (ohne Allrad), es verbraucht nur 11 - 12 Liter. Fuer einen so grossen Wagen ein guter Schnitt.

Endlich kam ich am Cape an. Es war noch nicht soviel los. Also erst mal den kleinen Berg bestiegen und aufs Meer geschaut. Am Cape treffen die Tasmanische See und der Pazifik aufeinander. Das kann man sehr gut sehen an der kabbeligen See. Es stand noch ein weiterer Mann mit mir da oben. Es sprach mich darauf an wie schoen und eindrucksvoll das alles sei. Er kam aus den USA, aus San Diego/Kalifornien.

Ich kletterte die andere Seite des Huegels herunter bis zum Leuchtturm. Da sind dann steile Klippen, es ist unglaublich wie unruhig das Wasser trotz des schoenen Tages war.

Langsam ging ich zum Auto zurueck, natuerlich ging es wieder bergauf. Das erklaert auch meinen permanenten Gewichtsverlust.

Fortsetzung folgt

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